Augsburger Allgemeine (Land West)
Zimmer-Service
Ein wenig erinnert das Hotel an Schloss Elmau – auch weil es so einsam liegt, umgeben von viel Natur. Arlamow in der dünn besiedelten Bieszczady ist Polens erstes Luxus-Resort. Hierher kommen Staatsgäste, Prominente und Unternehmer, um sich eine Auszeit zu gönnen. Das war schon früher so. Denn auf dem Berg Arlamow – abgeschnitten von der Neugierde der Welt – stand das Hotel des Ministerrats, wo die kommunistischen Kader ungestört ihren Hobbys nachgehen konnten, auch der Jagd. 1982 war Lech Walesa, der Anführer der Solidarnosc, sechs Monate in Zimmer 52 interniert. Heute kommt der frühere Staatspräsident als Gast. Zimmer 52 in der „Residenz“zu der das Erholungsheim inzwischen umgebaut wurde, wird von geschichtsbewussten Gästen gerne gebucht. Durch einen unterirdischen Tunnel ist die Residenz mit dem neuen komfortablen Sport- und Kongresshotel verbunden, das mit allen Annehmlichkeiten einer Luxusherberge aufwartet und trotzdem ohne Prunk und Protz auskommt. In den Zimmern mit schöner Aussicht auf die Landschaft der Beskiden überwiegen sanfte Erdfarben. Einige verfügen über übergroße Betten für Athleten, denn in Arlamow trainiert die polnische Fußball-Nationalmannschaft. Doch auch die Gäste können hier aktiv sein: Reiten, Golfen, Tennis spielen, ja sogar Ski fahren. Es gibt zwei Skilifte, eine Schießanlage und eine Kletterwand, Jagdhütten und ein eigenes Pferdegestüt. Zum Entspannen lädt der dreistöckige Spa- und Wellnessbereich mit Thermal-Außenpool ein.
Meist ist es still rundum, nur manchmal knattert ein Hubschrauber über Arlamow. Dann fliegt womöglich mal wieder ein reicher Scheich ein. Lilo Solcher