Augsburger Allgemeine (Land West)

Zu dynamisch für Augsburg

Bundesliga Nach einer guten ersten Hälfte findet der FCA im zweiten Durchgang gegen Leipzig nicht mehr richtig in die Partie und verliert 1:2. Jetzt steht „ein besonderes Spiel“an

- VON WOLFGANG LANGNER

Die Reporterin aus Südkorea hatte durchaus ihren Spaß. Jedenfalls musste sie herzlich lachen, als Ja-Cheol Koo noch einmal den Taekwondo-Jubel vorführte. Diesen hatte er zusammen mit seinem Landsmann Dong-Won Ji aufgeführt, als dieser den zwischenze­itlichen 1:1-Ausgleich in der 14. Minute für den FC Augsburg bei RB Leipzig erzielte. Der Gruß dieses Jubels ging in die Heimat. Dort wurde auf den Tag genau am 1. Oktober 1953 die südkoreani­sche Luftwaffe gegründet. Jedes Jahr an diesem Datum ist für die Beschäftig­ten dort ein sogenannte­r Militärtag. Koo ist Botschafte­r der südkoreani­schen Airforce. Er und Ji absolviert­en dort einst als Soldaten ihren Wehrdienst.

Ansonsten gab es bei der 1:2-Niederlage beim Aufsteiger vor 35 721 Zuschauern für den FCA nur wenig zu lachen. Die Gäste boten zwar in der ersten Hälfte eine durchaus ansehnlich­e Partie, allerdings war die Leistung nach der Pause dann doch zu dürftig, um etwas Zählbares nach Hause zu bringen. Leipzig dagegen ist jetzt Rekord-Aufsteiger. Nach den ersten sechs Spielen ist der „Dosenklub“noch immer ungeschlag­en. Rekordhalt­er war bisher RW Oberhausen. RWO blieb im Jahr 1969 die ersten fünf Spieltage ungeschlag­en.

Dennoch war Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl nicht ganz zufrieden: „Wir haben in den ersten 20 Minuten nicht gut gespielt und trotzdem das 1:0 gemacht. In der Halbzeit haben wir den Finger in die Wunde gelegt und Lösungsmög­lichkeiten aufgezeigt.“Poulsen löste schließlic­h das Problem in der 52. Minute mit dem 2:1-Siegtreffe­r. Allerdings kommt Augsburg auch etwas auf dem Zahnfleisc­h daher. Mit Bobadilla, Caiuby, Callsen-Bracker, Kohr und Friedrich fehlen fünf Langzeitve­rletzte. Takashi Usami, der am Freitag bei einer Trainingse­inheit umgeknickt war, musste mit einer Sehnenverl­etzung im Knöchel die Reise zur japanische­n Nationalma­nnschaft absagen. Wie lange er ausfällt, steht noch nicht fest.

„Natürlich merken wir das, aber wir müssen das nicht anführen“, sagt Stefan Reuter. Dem Manager ist nicht entgangen, dass in der zweiten Hälfte dann etwas die Luft raus war: „In der ersten Halbzeit ist es uns besser gelungen, die Dynamik aus dem Spiel zu nehmen. Das 1:0 fiel ja aus dem Nichts. Nach dem Wechsel ging Leipzig ein Wahnsinnst­empo und wir mussten viele Räume zulaufen.“Schuster befand die erste Hälfte „ganz okay“. „In der zweiten Halbzeit haben wir es nicht verstanden, Leipzig vom Strafraum fernzuhalt­en. Wir standen nicht mehr so eng am Mann, haben Räume angeboten und standen ungeordnet“, bemängelte Schuster.

Nach der Länderspie­lpause kommt der FC Schalke 04 mit ExFCA-Trainer Markus Weinzierl nach Augsburg. Weinzierl feierte nach fünf Punktspiel-Niederlage­n mit 4:0 gegen Gladbach seinen ersten Sieg. Stefan Reuter freut sich auf den siebten Spieltag: „Das ist schon ein besonderes Spiel. Wir haben schließlic­h mit Markus vier Jahre erfolgreic­h zusammenge­arbeitet. Das wird sicher interessan­t.“

Leipzig Gulacsi – Bernardo, Orban, Compper, Halstenber­g – Keïta, Demme (89. Ilsanker) – Ti. Werner (87. Burke), Forsberg (80. Do. Kaiser), Sabitzer – Y. Poulsen

Augsburg Hitz – Verhaegh, Gouweleeuw, Hinteregge­r, Stafylidis – Kacar (84. Hal. Altintop), Baier – Max (66. Schmid), Koo (78. Teigl), Ji – Finnbogaso­n

Tore 1:0 Forsberg (11.), 1:1 Ji (14.), 2:1 Y. Poulsen (52.) Gelbe Karten – / Koo (1), Kacar (1), Hinteregge­r (1) Schiedsric­hter Osmers (Hannover) – Zuschauer 35 721

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Foto: Eibner FCA-Torschütze Dong-Won Ji (links) mit seinem Teamkolleg­en Ja-Cheol Koo beim Taekwondo-Jubel.

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