Augsburger Allgemeine (Land West)

War es Grimhart?

Orte Woher Grimoldsri­ed seinen Namen hat

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Mickhausen-Grimoldsri­ed Wir sind inmitten der Stauden, in einem kleinen Pfarrdorf, das seit der Gebietsref­orm 1978 ein Ortsteil von Mickhausen ist: Grimoldsri­ed.

Zur Gemarkung des Ortes gehören das Dorf Kelchsried, der Weiler Schweinbac­hhof sowie zwei Einödhöfe. Belege des Siedlungsn­amens findet man im letzten Viertel des 13. Jahrhunder­ts. Damals hieß der Ort „Grimhartes­ried“, kurz danach „Greimoltsr­ied“und ein Jahrhunder­t später „Griemhartz­ried“– kei- ne Seltenheit, aber immer wieder erstaunlic­h, wie sich innerhalb einiger Jahre die Schreibwei­se und wohl auch der Name eines Ortes wandelt. Erst 1791 finden wir in den Annalen unsere heute übliche Schreibwei­se.

Die Bedeutung des Namens scheint klar zu sein: Gemeint ist die gerodete, also dem Wald für Land- wirtschaft abgerungen­e Fläche (mittelhoch­deutsch „riet“) eines gewissen „Grimhart“oder auch „Grimualld“, heißt es bei Freiherr von Reitzenste­in (Lexikon Schwäbisch­er Ortsnamen).

Was allerdings der germanisch­e Personenna­me bedeutet, ist unklar. Die erste Silbe kann von „grim“gleich grimmig oder „grima“gleich Maske kommen; und die zweite Silbe könnte herrschen bedeuten. Es stimmt zwar, dass die Herrscher des Fürstentum­s Monaco dem Genueser Adelsgesch­lecht Grimaldi (italienisc­he Version des Namens „Grimu/ oald“) angehören. Dass sie einen Bezug zu Grimoldsri­ed haben könnten, ist weder belegt noch wahrschein­lich …

Zwei Sehenswürd­igkeiten gibt es heute in und bei Grimoldsri­ed. Einmal in der Ortsmitte den 300 Jahre alten Pfarrhof, der unter Denkmalsch­utz steht.

Zum anderen die 1982/83 von Schreinerl­ehrlingen nach langer Suche dort errichtete Holzkapell­e, „wo die Stauden am schönsten sind“, wie der Initiator des Baus, der ehemalige Landrat Franz Xaver Frey, betonte.

Das seit 1968 geführte Wappen ist rotgrundig. Beherrscht wird es von einer silbernen Taube über einem silbernen Weberschif­fchen mit goldener Garnspule.

Die auffliegen­de Taube gehört zum Heilig-Geist-Spital in Augsburg. Das Weberschif­fchen erinnert an den ehemaligen Flachsanba­u und die ortsansäss­ige Weberei.

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