Augsburger Allgemeine (Land West)
Ganz Horgau feiert mit der Feuerwehr
Jubiläum Beim Umzug waren 53 Wehren, acht Musikkapellen und zahlreiche Vereine dabei. Die Organisatoren sind nach dem dreitägigen Fest mehr als zufrieden. Nur das Wetter ließ sie zwischendurch hektisch werden
Horgau Nach den drei Festtagen zum 140-jährigen Bestehen der Horgauer Feuerwehr ist der Vorsitzende Martin Hildensperger mehr als zufrieden: „Dieses Fest hat unsere Erwartungen weit übertroffen“, sagt er stolz. Bis zu 137 ehrenamtliche Helfer waren in Spitzenzeiten damit beschäftigt, den zahlreichen Besuchern aus nah und fern ein tolles Fest zu bereiten. Und auch der Wettergott spielte gerade noch mit. Schirmherr und Bürgermeister Thomas Hafner schwante nichts Gutes, als Pfarrer Karlheinz Reichhart in seiner Ansprache verkündete: Für den göttlichen Beistand und für gute Stimmung sei er verantwortlich, für das Wetter jedoch der Schirmherr. Einen Schirm hatte das Gemeindeoberhaupt dabei, jedoch sollte dieser nur symbolisch sein.
Doch je näher der sonntägliche Festzug als Höhepunkt der Festtage am Nachmittag rückte, umso mehr verdunkelte sich der Himmel – und pünktlich eine halbe Stunde vor Beginn begann es zu regnen. Nun wurden die Organisatoren hektisch und mithilfe des Wetterradars wurden immer wieder neue Pläne durchgespielt. Sollte man es wagen, trotz Regens die teuren Fahnen der Vereine und die Gesundheit der Teilnehmer und Zuschauer zu gefährden? So wurde beschlossen, den Umzug um 15 Minuten nach hinten zu verschieben. Doch wenige Minuten vor der angesetzten Zeit um 13.30 Uhr gab es dann doch den Startschuss. Bei wenigen Rest-Regentropfen und mit dem geschlossenen Schirm von Bürgermeister Hafner machten sich schließlich 80 Gruppen auf den Weg durch den mit Fahnen geschmückten Ort. Die kamen aus ihren Häusern und klatschten am Straßenrand.
Acht Musikkapellen, 53 Feuerwehren mit ihren Fahnenabordnungen und eine Vielzahl von anderen Vereinen gaben ein buntes Bild ab. Mit dabei natürlich der Jubelverein und auch der Patenverein aus Horgauergreut mit den Festdamen, die eifrig ihre Blumensträuße im Takt der Festkapelle, den Rothtaler Musikanten, schwenkten. Auch die Kinder des Kindergartens und der Grundschule waren dabei. Aus der Pfalz war eine Abordnung der Partnergemeinde Bundenthal gekommen. Aufgelockert wurde der Zug mit einer Reihe von Oldtimern aus dem Ort und der Umgebung sowie alten Feuerwehrgerätschaften aus dem Fundus der Horgauer Feuerwehr. So konnten die Zuschauer die alte Feuerwehrspritze aus dem Jahre 1922 genauso bestaunen wie die etwa gleich alte Feuerwehrleiter. Einen besonderen Scherz hatten sich die männlichen Jugendlichen der Freiwilligen Feuerwehr Auerbach ausgedacht. Sie marschierten in T-Shirts mit der Aufschrift „Feschdherra 2019“mit und machten schon Werbung für ihr 125-jähriges Jubiläum im Jahr 2019. Trotz tiefhängender, dunkler Regenwolken erreichten alle Teilnehmer trockenen Fußes wieder das Festzelt.
Die Feierlichkeiten hatten bereits am Freitagabend mit einer Totenehrung und dem Einzug der Vereine ins Festzelt und Ansprachen begonnen. Wie der freiwillige Dienst der Feuerwehrleute aussieht, das zeigten die offiziellen T-Shirts des Jubelvereins: „140 Jahre, 365 Tage, 24 Stunden“war darauf zu lesen. Dies würdigte auch Ortspfarrer Karlheinz Reichhart in seiner sonntäglichen Predigt und stellte den SchutzZuschauer patron der Feuerwehren, den heiligen Florian, in den Mittelpunkt. Ein Höhepunkt des Gottesdienstes im Zelt war das „Halleluja“von Leonard Cohen, das Brigitte und Max Holland sangen.
Gerade der musikalische Mix war es, der die zahlreichen Besucher in das Festzelt lockte. Während am Freitagabend die Rothtaler Musikanten für gute Laune sorgten, kamen am Samstag die etwas jüngeren Gäste voll auf ihre Kosten: Ein Partyabend mit den Bands The Critics, No Rules und Freinacht ließ das Festzelt erbeben. Gerade die erstgenannte Gruppe heimste besonders viel Beifall ein, hatte sie doch ein Heimspiel.
Zum Festausklang gab es am Sonntagabend nochmals ein volles Zeit und eine super Stimmung mit den Jetzendorfer Hinterhofmusikanten.