Augsburger Allgemeine (Land West)
Jetzt die Kfz-Versicherung prüfen
Ratgeber Für Autobesitzer lohnt es sich, jedes Jahr die Preise zu vergleichen. Denn gerade im Spätherbst locken viele Unternehmen Neukunden mit besonders günstigen Konditionen
Augsburg
Wer jetzt seine Autoversicherung wechselt, kann viel Geld sparen. Wie die Stiftung Warentest in der aktuellen Ausgabe des Magazins Finanztest erläutert, sind die Tarife im Spätherbst oft einige hundert Euro günstiger als sonst. Denn die meisten Policen laufen bis Jahresende. Deshalb wollen viele Unternehmen die Kunden anderer Versicherungen mit besonders guten Konditionen zu einem Wechsel bewegen. Autobesitzer müssen allerdings schnell sein, wenn sie aus ihrer alten Police aussteigen wollen: Die Kündigungsfrist für die meisten Versicherungen endet am 30. November.
Um eine Kfz-Versicherung zu kündigen, reicht Finanztest zufolge ein formloses Schreiben. Name, Adresse, Vertragsnummer und KfzKennzeichen sollten immer mit angegeben werden.
Allerdings sollten Autobesitzer bei der Wahl der neuen Police nicht nur auf die Kosten schauen, sondern auch auf die Leistungen. Wichtig ist nach Angaben des Internet-Vergleichsportals Toptarif vor allem eine hohe Deckungssumme für Sach- und Personenschäden. Gesetzlich ist eine Mindestabdeckung von 1,12 Millionen Euro vorgesehen – sowohl die Toptarif-Experten als auch die Stiftung Warentest empfehlen allerdings eine Abdeckung von bis zu 100 Millionen Euro. Daneben sei es sinnvoll, grobe Fahrlässigkeit in den Vertrag miteinzuschließen. Denn wer über eine rote Ampel fährt oder mit dem Handy telefoniert und dadurch einen Unfall verursacht, bleibe sonst oft auf ei- nem Teil des Schadens sitzen. Finanztest empfiehlt darüber hinaus einen ergänzenden Mietwagenschutz im Ausland, eine Versicherung gegen die Folgeschäden von Marderbissen und einen erweiterten Wildtierschutz, der den Autofahrer auch bei Unfällen mit Hunden oder anderen Tieren absichert.
Wer einen Neuwagen versichert, sollte nach Angaben von Toptarif nicht am Kaskoschutz sparen. Die Vollkaskoversicherung, der Rundumschutz für Autofahrer, empfehle sich demnach bei neuen Autos in den ersten fünf Jahren sowie bei Fahrzeugen mit einem hohen Zeitwert. Denn die Vollkaskoversicherung übernehme auch Schäden, die selbst verschuldet oder durch Vandalismus verursacht wurden. Die Teilkaskoversicherung eigne sich demnach eher für ältere Fahrzeuge bis zehn Jahre. Sie übernimmt die Kosten bei Unwetterschäden, Wildtierunfällen, Glasbruch oder Diebstahl. Hat das Auto nur noch einen geringen Restwert, reicht den Experten zufolge die Kfz-Haftpflicht.
Wer seine Versicherung nicht wechseln will, kann die Kosten auch anders senken: Über 20 Faktoren entscheiden nach Angaben von Toptarif über die Höhe der Versicherungssumme. Wer etwa den Beitrag auf einmal und nicht monatlich zahlt, spare rund acht Prozent der Kosten. Autobesitzer, die statt 20 000 nur 10 000 Kilometer im Jahr fahren, könnten bis zu 15 Prozent Nachlass bekommen. Werden Fahranfänger versichert, treibe das die Prämie dagegen nach oben, erläutern die Experten. Falle das Kind als Fahrer des Familienautos weg, könne sich die Police halbieren.