Augsburger Allgemeine (Land West)
Die Hackfleischfüllung beendet den Traum vom Sieg
Fernsehen In der Küchenschlacht im ZDF muss sich Tobias Zwick verabschieden. Es hat sich dennoch für ihn gelohnt
Auf die Füllung kam es am Dienstag bei der ZDF-Sendung Küchenschlacht an. Dafür hatte sich der Augsburger Teilnehmer Tobias Zwick bei seinem Sommerurlaub in Schweden zu einem Taco-Duett inspirieren lassen. „In einem Park in Göteborg waren lauter Foodtrucks. Meine Freundin und ich haben uns dort Tacos gekauft und waren ganz begeistert“, erzählt er.
Der Juror konnte sich für das Innenleben seiner mexikanischen Teigtaschen allerdings nicht ganz so erwärmen. Während Zwicks Füllung mit Champignons, schwarzen Bohnen und grüner Salsa noch Lob erhielt, gab es für die Tacos mit Hackfleisch Kritik: Das Fleisch war dem Sternekoch im Zusammenspiel des Gerichts zu dominant. Der Augsburger Hobbykoch weiß auch, woran es lag. „Ich habe kurz vor der Abgabe gemerkt, dass ich in der Hektik vergessen hatte, Käse darauf zu reiben. Das habe ich noch gemacht, aber es war zu wenig“, sagt der 28-Jährige. Tobias Zwick zeigt sich aber als guter Verlierer: „Schlecht waren die Tacos nicht. Aber die anderen waren an diesem Tag einfach besser. Das kann ich schon akzeptieren.“
Viel trauriger war da schon sein Vater, der ebenfalls im Hamburger Studio saß. „Ich musste ihn die ganze Zeit beobachten, als mir mitgeteilt wurde, dass ich rausgefallen bin. Er war sich so sicher, dass ich gewinne. Er hat mir eigentlich am meisten leidgetan.“Bereits im Oktober wurde in der Hansestadt das Finale aufgezeichnet. Bei zwei Vorrunden war der Augsburger als Sieger hervorgegangen – nun ging diese Woche der Ausscheidungswettkampf in die letzte Runde. Der Gewinner erhält am Freitag den Titel „Hobbykoch des Jahres“und darf sich über ein Preisgeld von 25 000 Euro freuen. „Darum ging es mir nie. Schließlich kann man, wenn man sich zu dieser Sendung anmeldet, wirklich nicht davon ausgehen, dass man es in die dritte Runde überhaupt schafft“, sagt der IT-Berater. Anstatt sich zu grämen, machte er sich mit seiner Familie und Freundin Julia noch schöne Tage in Hamburg und saß die folgenden Sendungen als Zuschauer im Studio. „Endlich konnte ich mir das mal in Ruhe ansehen.“
Ganz ist das Kapitel Küchenschlacht für ihn aber noch nicht abgeschlossen: Einige Teilnehmer der Sendung werden sich im Gourmetrestaurant Stromburg des bekann- ten Fernsehkochs Johann Lafer zur Weihnachtsfeier treffen. Außerdem lud Sternekoch Christian Lohse den Augsburger nach der letzten Aufzeichnung der Küchenschlacht zu sich nach Berlin ein. „Dort hat er sein Restaurant Fischers Fritz. Er meinte, dass ich mal vorbei kommen soll und wir dann was gemeinsam kochen“, erzählt Tobias Zwick. Der Augsburger freut sich, dass er nun keine Rücksicht mehr auf die Sendung nehmen muss und kochen kann, was er will. „Zuletzt habe ich in Vorbereitung auf das Finale immer wieder dieselben Sachen zubereitet. Jetzt kann ich wieder kreativ sein und habe jetzt auch mit einem komplett neuen Gebiet angefangen: dem Schmoren.“