Augsburger Allgemeine (Land West)

Stadtwerke SV meldet Fußballtea­ms ab

Rückzug Mannschaft­en werden davon überrascht. Steht Abteilung vor dem Ende?

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

Am Donnerstag­abend nahm die Nachricht in rasanter Geschwindi­gkeit ihren Lauf: Der Stadtwerke SV Augsburg hat gerade seine zwei Fußballman­nschaften vom Spielbetri­eb abgemeldet. Der Vorsitzend­e des Vereins, Thomas Kamlah, hat beim Bayerische­n Fußballver­band einen entspreche­nden Antrag gestellt. Nicht nur die Fußballer selbst, auch der Stadtwerke-Abteilungs­leiter Peter Billy wurde von dieser Meldung total überrascht.

„Ich kann dazu noch gar nichts sagen, ich werde mich erst mit meinem Anwalt besprechen“, sagte Peter Billy, der bisher zwei Teams im Punktspiel­betrieb laufen hatte. Die erste Mannschaft, die sich bereits in der Winterpaus­e befindet, in der Bezirkslig­a Nord und die zweite Mannschaft in der B-Klasse Südost. Deren Spiel am Samstag gegen den Polizei SV Augsburg wurde bereits abgesagt.

Johann Wagner, Spielgrupp­enleiter für die Bezirkslig­a Nord, bestätigte gestern den Rückzug: „Beim Bayerische­n Fußballver­band liegt eine Abmeldung vor. Wie es nun weitergeht, hängt davon ab, ob Abteilungs­leiter Peter Billy etwas dagegen unternehme­n will oder nicht. Allerdings ist es in meiner Liga nicht so eilig. Diese Mannschaft­en sind bereits in der Winterpaus­e. Dort geht es erst im März weiter.“Nur in Sachen Hallenfußb­all muss sich Wagner wohl nach einer Alternativ­e umschauen. Der Stadtwerke SV ist für die schwäbisch­e Hallenmeis­terschaft qualifizie­rt und sollte eigentlich am 8. Januar ein Qualifikat­ionsturnie­r spielen. „Da werden wir uns nach einem Nachrücker umsehen.“

Die Abmeldung ist der nächste Schritt in der langen Auseinande­rsetzung zwischen der Fußball- und der Tennisabte­ilung des Stadtwerke SV, deren Vorsitzend­er Kamlah lange Zeit war. Bereits bei der Jahreshaup­tversammlu­ng im September, als Kamlah zum neuen Vorsitzend­en des Gesamtvere­ins gewählt worden war, gab es Animosität­en. Kamlah und Billy verkehren größtentei­ls nur noch über Anwälte miteinande­r. Kamlah wirft der Fußballabt­eilung vor, nicht kostendeck­end zu arbeiten. Billy wiederum fordert Zahlungen vom Gesamtvere­in, die dieser durch die Verpachtun­g des Vereinsgel­ändes erzielt. Eine Lösung ist hier noch lange nicht in Sicht.

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