Augsburger Allgemeine (Land West)
Stadtwerke SV meldet Fußballteams ab
Rückzug Mannschaften werden davon überrascht. Steht Abteilung vor dem Ende?
Am Donnerstagabend nahm die Nachricht in rasanter Geschwindigkeit ihren Lauf: Der Stadtwerke SV Augsburg hat gerade seine zwei Fußballmannschaften vom Spielbetrieb abgemeldet. Der Vorsitzende des Vereins, Thomas Kamlah, hat beim Bayerischen Fußballverband einen entsprechenden Antrag gestellt. Nicht nur die Fußballer selbst, auch der Stadtwerke-Abteilungsleiter Peter Billy wurde von dieser Meldung total überrascht.
„Ich kann dazu noch gar nichts sagen, ich werde mich erst mit meinem Anwalt besprechen“, sagte Peter Billy, der bisher zwei Teams im Punktspielbetrieb laufen hatte. Die erste Mannschaft, die sich bereits in der Winterpause befindet, in der Bezirksliga Nord und die zweite Mannschaft in der B-Klasse Südost. Deren Spiel am Samstag gegen den Polizei SV Augsburg wurde bereits abgesagt.
Johann Wagner, Spielgruppenleiter für die Bezirksliga Nord, bestätigte gestern den Rückzug: „Beim Bayerischen Fußballverband liegt eine Abmeldung vor. Wie es nun weitergeht, hängt davon ab, ob Abteilungsleiter Peter Billy etwas dagegen unternehmen will oder nicht. Allerdings ist es in meiner Liga nicht so eilig. Diese Mannschaften sind bereits in der Winterpause. Dort geht es erst im März weiter.“Nur in Sachen Hallenfußball muss sich Wagner wohl nach einer Alternative umschauen. Der Stadtwerke SV ist für die schwäbische Hallenmeisterschaft qualifiziert und sollte eigentlich am 8. Januar ein Qualifikationsturnier spielen. „Da werden wir uns nach einem Nachrücker umsehen.“
Die Abmeldung ist der nächste Schritt in der langen Auseinandersetzung zwischen der Fußball- und der Tennisabteilung des Stadtwerke SV, deren Vorsitzender Kamlah lange Zeit war. Bereits bei der Jahreshauptversammlung im September, als Kamlah zum neuen Vorsitzenden des Gesamtvereins gewählt worden war, gab es Animositäten. Kamlah und Billy verkehren größtenteils nur noch über Anwälte miteinander. Kamlah wirft der Fußballabteilung vor, nicht kostendeckend zu arbeiten. Billy wiederum fordert Zahlungen vom Gesamtverein, die dieser durch die Verpachtung des Vereinsgeländes erzielt. Eine Lösung ist hier noch lange nicht in Sicht.