Augsburger Allgemeine (Land West)
Wenn alles wurscht ist
Tipp des Tages Christine Neubauer kehrt als unglückliche Metzgerin ins Erste zurück
ARD, 20.15 Uhr Die Weißwurst ist ihr Schicksal. Wenn Maria die bayerische Spezialität zubereitet, dann ist sie glücklich. Ansonsten grantelt sich die verhärmte Frau durch ihr freudloses Leben. Mit der Tragikomödie „Maria, Argentinien und die Sache mit den Weißwürsten“kehrt Christine Neubauer nach drei Jahren Pause auf den Sendeplatz am Freitagabend im Ersten zurück.
„Von Überpräsenz kann jetzt keine Rede mehr sein“, sagt die Schauspielerin zu ihrem kleinen Comeback. Auf den ersten Blick ist Neubauer in ihrer Rolle kaum wiederzuerkennen. Tiefe Falten graben sich in ihr Gesicht. Die hochgeschlossene, braune Lodenjacke verleiht Maria Strenge. „Die Realität hat mit Träumen nichts zu tun“, sagt Maria. Nach dem Tod der Eltern ist sie in das Wurstgeschäft der Familie eingestiegen. Eigentlich hatte sie andere Pläne. Aber: „Ich bin einfach irgendwann falsch abgebogen.“Jetzt heißt es: „Die Wurst muss vor 12 im Wasser sein.“
Doch die Metzgerei ist in ihrer Existenz bedroht. Deshalb will Marias Bruder Kristian (Max Schmidt) die Weißwürste nach Argentinien exportieren. Als er sich das Bein bricht, muss Maria für ihn fliegen. Zusammen mit ihrem unglücklichen, pubertierenden Neffen Caspar (Valentino Fortuzzi) tritt sie wider Willen die Reise an – und findet Gelassenheit und die Hoffnung auf eine glücklichere Zukunft.
Die Metzgerin ist ein ganz untypischer, kantiger Neubauer-Charakter. Sie habe ihr eigenes Leben für die Eltern und das Geschäft zurückgestellt. „Da sehen vielleicht viele Frauen eine Parallelität zu ihrem eigenen Leben“, sagt die Schauspielerin selbst.