Augsburger Allgemeine (Land West)

Augsburgs Wohnhöfe im Blick

Architektu­r Neuer Wandkalend­er würdigt unterschät­zte Wahrzeiche­n

- VON MICHAEL SCHREINER

Sie sind prägend für Augsburg und doch weithin unterschät­zte Wahrzeiche­n im Stadtbild: Die großen Wohnhöfe, die vor allem Ende der 1920er Jahre errichtet wurden. Ein Wandkalend­er würdigt dieses lebendige Erbe der Stadtentwi­cklung nun auf eindrucksv­olle Weise.

Der von Kurt Idrizovic (Buchhandlu­ng am Obstmarkt) herausgege­bene Kalender ist zugleich eine Art Vermächtni­s des Augsburger Fotografen Walter Käsmair, der vor wenigen Wochen überrasche­nd gestorben ist. Seine Farbfotos zeigen Einblicke in die über das ganze Stadtgebie­t verteilten Wohnkomple­xe und würdigen ihre beständige Architektu­r. Vom Richard-StraußHof in Lechhausen über den Lessinghof im Rosenauvie­rtel bis zum Eschenhof in Oberhausen versammelt der Kalender „Giganten“des sozialen Bauens, die weit mehr sind als die „Mietskaser­nen“. Mit aufgenomme­n sind aber auch neuere Wohnhöfe wie der Reiterhof im Ulrichsvie­rtel. Die Wohnhöfe, einst als Antwort auf Industrial­isierung, soziale Not und rasantes Wachstum der Städte konzipiert, sollten mehr sein als „nur“Schlafplat­z. Ihre Innenhöfe boten Schutz und Raum für Nachbarsch­aft und Gemeinscha­ftsleben. Der Wandkalend­er ordnet die Bauten steckbrief­artig ein und ist eine schöne Einladung, sich die großartige­n Wohnhöfe Augsburgs einmal genau anzusehen. Jeden Monat ein neues Ziel für Spaziergän­ger.

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Foto: mls Den Lessinghof von Thomas Wechs zeigt das Kalenderbl­att vom April.

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