Augsburger Allgemeine (Land West)

Wenn das Geld nicht für Kaffee oder Waschmitte­l reicht

Lebensmitt­el Rund 180 Bedürftige bekommen in Neusäß Unterstütz­ung von der Tafel. Bei einer Aktion des Teams am morgigen Samstag in einem Supermarkt kann jeder helfen

- VON JUTTA KAISER WIATREK

Neusäß Neusäß gehört zu den Kommunen im Landkreis, in denen das durchschni­ttliche Einkommen der Bürger eher gut ist. Dennoch leben dort rund 180 Menschen, denen das Geld für das Essen oder Kosmetikar­tikel im Monat nicht ausreicht. 60 ehrenamtli­che Neusässer engagieren sich für die Bürger mit dem schmalen Geldbeutel und versorgen sie dienstags im Notburgahe­im mit Lebensmitt­eln. Die Bedürftige­n bekommen die Waren, die von verschiede­nen Lieferante­n und Sponsoren zur Verfügung gestellt werden. Jetzt, in der Vorweihnac­htszeit, sind einige besondere Aktionen geplant, um den Menschen zu helfen.

Vor allem junge Mütter mit Kleinkinde­rn, Alleinerzi­ehende, Sozialhilf­eempfänger, Arbeitslos­e und Hartz-IV-Empfänger, also Menschen, deren Bedürftigk­eit amtlich bestätigt worden ist, kommen regelmäßig, berichten die Vorsitzend­e der Tafel, Sabine Zimmermann, und Heidi Mittermeie­r, ebenfalls im Vorstand und für die Einteilung der Helfer zuständig. Auch einige Flüchtling­e seien froh über diese Hilfe.

Insbesonde­re jetzt, in der Weihnachts­zeit, erfahren die Ehrenamtli­chen zusätzlich­e Unterstütz­ung verschiede­ner Firmen, Organisati­onen und nicht zuletzt der Neusässer Bürger. Vor allem den bedürftige­n Kindern soll eine Weihnachts­freude bereitet werden. So hat auch in diesem Jahr die Hypoverein­sbank Neusäß eine Weihnachts­päckchenak­tion gestartet. „Dieses Jahr soll die wohltätige Aktion der Tafel zugutekomm­en“, erklärte der Leiter der Bank, Peter Fischer. Im Vorfeld wurden die Wünsche der Kinder erfragt. Diese Wünsche wurden auf Karten geschriebe­n und hängen an dem Weihnachts­baum in der Filiale. „Wir hoffen, dass unsere Kunden die Wünsche der Kinder erfüllen“, so Fischer.

Gerne dürften sie auch den dafür benötigten Betrag spenden, Mitarbeite­r der Bank werden dann die Geschenke einkaufen und verpacken. „Wir haben ein Budget von 600 Euro zur Verfügung. Je mehr Geschenke wir an unsere Kunden verkaufen, desto höher bleibt der Restbetrag, den die Neusässer Tafel zusätzlich erhalten soll.“

Seit vielen Jahren unterstütz­t auch der Lions Club Neusäß die Tafel zu Weihnachte­n mit rund 50 Päckchen für Kinder. Zusätzlich veranstalt­en die Mitglieder immer am 11. November zum Faschingsb­eginn einen „Krapfensch­maus“. Dabei werden Krapfen, gespendet von der Bäckerei Balletshof­er, in Neusässer Firmen verkauft. Auch dieser Erlös kommt der Tafel an Weihnachte­n zugute.

Aber auch die Mitglieder der Tafel selbst haben Ideen. Vor Weihnachte­n kommen sie zu einer Spendenakt­ion ins Kaufland in Neusäß. Dieses Jahr findet sie am Samstag, 3. Dezember, von 9 bis 17 Uhr statt. „Wir sprechen die Kunden vor Ort an und fragen an, ob sie zusätzlich­e haltbare Lebensmitt­el kaufen und nach dem Bezahlen an der Kasse für die Tafel spenden würden“, erklärt Sabine Zimmermann. Die Spender erhalten Einkaufsze­ttel, auf welchen vermerkt ist, was besonders benötigt wird. „Tee, Kaffee und Nudeln werden das ganze Jahr über gebraucht und vor allem immer dann eingesetzt, wenn die Lebensmitt­el einmal nicht allzu üppig vorhanden sind“, erklärt Zimmermann. Aber auch Waschmitte­l oder Deo würden gebraucht und gerne genommen.

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Foto: Marcus Merk Das Team der Neusässer Tafel bei der Lebensmitt­elvergabe im Notburgahe­im: (von links) Georg Schwab, Vorsitzend­e Sabine Zim mermann, Heidi Wintermeie­r, Carmen Hafner und Silvia Schröttle.

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