Augsburger Allgemeine (Land West)
Stadtrat will beide Bäder sanieren
Abstimmung Ein CSU-Antrag, beide Gersthofer Einrichtungen zusammenzulegen, wird abgelehnt. Das sind die Gründe
Gersthofen Wie sieht die Zukunft der beiden Bäder in Gersthofen aus? Derzeit tendiert die Stadt stark zu einer Sanierung der bestehenden Bäder. Prüfungen, ob das möglich und finanziell sinnvoll ist, laufen noch. Dies war der CSU-Fraktion nicht schnell genug, weswegen sie beantragte, auch den Bau eines Kombibads am Standort des Freibads Gerfriedswelle an der Sportallee intensiver zu prüfen. Ein Ansinnen, das der Stadtrat mit 12:15 Stimmen ablehnte und damit eine frühere Entscheidung bestätigte. Und so begründeten die Fraktionssprecher nach der Sitzung auf Anfrage das Ergebnis.
Im März hatte eine Mehrheit im Stadtrat beschlossen, nur die Sanierungsfähigkeit an den beiden bestehenden Standorten zu prüfen. Wenn das Ergebnis negativ ist, soll das Kombibad näher überprüft werden.
„Uns geht es darum, dass zeitnah das Thema Zukunft der Bäder entschieden wird“, begründete CSUFraktionsvorsitzender Max Poppe auf Anfrage den jetzt vorgelegten Antrag. Seit sechs Jahren würden immer mehr Details zusammengetragen, ohne dass ein Ende abzusehen sei. „Und in naher Zukunft stehen an beiden Standorten Entscheidungen an.“Seit März sei viel zu wenig geschehen. Wie berichtet, besteht sowohl im Hallenbad als auch in der Gerfriedswelle Sanierungsbedarf – vor allem, wenn sie 15 bis 20 Jahre weiterbetrieben werden.
Das ist die Variante, die nicht zuletzt Bürgermeister Michael Wörle (parteilos) bevorzugt. Dann sei auch genügend Zeit, eine sinnvolle Planung für einen Neubau zu entwickeln. Poppe: „Wir wollten die Verwaltung zu einem schnelleren Arbeiten in dieser Sache auffordern, denn es gab lediglich eine persönliche Inaugenscheinnahme des Hallenbads durch den Architekten.“
Dieser hielt das Hallenbad für durchaus sanierungsfähig, sodass es noch mindestens 15 Jahre betrieben werden kann. Die Untersuchung der Gerfriedswelle soll jetzt in den Wintermonaten erfolgen.
Eine detailliertere Kostenanalyse für ein Kombibad, die genauso belastbar sei wie die derzeitigen Untersuchungen für die Sanierung, würden Wörle zufolge 600 000 Euro kosten. Bisher gibt es nur eine grobe von 2015. Demnach käme die Sanierung auf 8,4 Millionen Euro, und ein Kombibad an der Sportallee auf 15,4 Millionen Euro.
„Wir haben den CSU-Antrag nicht befürwortet“, erklärt Fraktionsvorsitzender Peter Schönfelder (SPD/Grüne). „Unsere langfristige Vision bleibt der Neubau eines Kombibads auf der grünen Wiese.“Eine Sanierung sei die richtige Weichenstellung für die nächsten 20 Jahre. „Die CSU-Fraktion versucht, ein Wahlkampfversprechen umzusetzen, das ist verständlich.“
Unterstützung für den CSU-Antrag kam von der Fraktion W.I.R. „Dann wäre die Kostenaufstellung aus dem Jahr 2015 für ein Kombibad angepasst und aktualisiert worden“, sagt Vorsitzender Georg Brem. Man hätte zusätzlich Zeit gewonnen bis zu einer Entscheidung. „Grundsätzlich sind wir aber für die Sanierung der beiden Bäder“, betont Brem.
Generelle Ablehnung kam von den Freien Wählern: „Die beschlossenen Untersuchungen laufen ja“, erklärt Bernhard Happacher. „Ich halte es für unmöglich, die GenehSchätzung migung für ein Kombibad an der Sportallee zu bekommen.“Der Antrag sei ein „Versuch der CSU, die Stadtverwaltung vorzuführen.“
Dieser Auffassung ist auch die Gruppierung Pro Gersthofen: „Wenn wir an der Sportallee etwas ändern, erlischt der Bestandsschutz“, so Albert Kaps. Dann müssten sicher weitere Parkplätze geschaffen werden. „Und dass uns dann der Lärmschutz einen Strich durch die Rechnung macht, ist auch sehr wahrscheinlich“, vermutet Kaps.