Augsburger Allgemeine (Land West)
Laser Kampfspiele auf hoher See
Seefahrt Viele neue Kreuzfahrtschiffe werden in Asien eingesetzt. Auf einigen ist bereits Mandarin die Bordsprache. Viel Interessantes aber auch für deutsche Passagiere
Elf neue Kreuzfahrtschiffe kommen 2017 auf den Markt. Doch einige davon werden Amerikaner und Europäer kaum jemals zu Gesicht bekommen – sie fahren in Asien ausschließlich für den dortigen Markt. Sprich: An Bord werden vor allem Chinesen sein. In Deutschland legen die beiden Großen, Aida Cruises und Tui Cruises, weiter nach: „Aida Perla“und „Mein Schiff 6“gehen an den Start. Die Blicke der Kreuzfahrtfans werden sich aber vor allem auf MSC richten: Die Reederei stellt gleich zwei Schiffe in Dienst – beides komplett neue Baureihen mit spannenden Konzepten. ● Nach der „Prima“kommt die „Perla“. Das zwölfte Flottenmitglied von Aida Cruises wird komplett baugleich wie ihre Schwester. Und auch bei der „Perla“gibt es ein paar Verzögerungen bei der Fertigstellung des Schiffs in der Mitsubishi-Werft in Japan: Ursprünglich für den Juli geplant, fährt sie jetzt erst ab September ab Palma de Mallorca. Auf siebentägigen Reisen geht es entweder nach Barcelona, Korsika, Livorno und Civitavecchia oder neben Livorno und Civitavecchia nach Marseille/ Toulon, wo das Schiff über Nacht liegt. An Bord wird es die gleichen Highlights wie auf der „Aida Prima“geben: unter anderem die mit einem Foliendach überzogenen Bereiche „Beachclub“und „Four Element“. ● Bis 2026 will MSC seine Kapazität mit bis zu elf neuen Schiffen in etwa verdoppeln. Den Startschuss gibt die „MSC Meraviglia“, das größte jemals von einer in Europa ansässigen Reederei gebaute Schiff. 5700 Passagiere finden in den 2250 Kabinen Platz. Gebaut wird die „MSC Meraviglia“als Ganzjahresschiff, das auch für kühle Gefilde gerüstet ist. So gibt es zum Beispiel eine überdachte Promenade über zwei Decks und einen überdachten Pool. Beim Entertainment setzt MSC auf die Kooperation mit dem Cirque du Soleil. Dessen Shows finden in einem besonderen LoungeBereich statt. In der ersten Saison fährt das Schiff ab Juni im Mittelmeer. Ausgangshäfen sind dort Genua, Marseille und Barcelona.
Das Gegenteil zum Ganzjahresschiff „Meraviglia“ist der zweite mit Spannung erwartete Neubau von MSC: die „Seaside“. „Das Schiff, das der Sonne folgt“lautet das Motto. Entsprechend ist es für den Einsatz in warmen Regionen vorgesehen. Ab 21. Dezember stehen 7- und 14-Tage-Touren ab Miami in die Karibik auf dem Programm. Die maximal 5300 Passagiere können sich auf die 360-GradWaterfront-Promenade auf Deck 8 freuen. Daneben sollen viele öffentliche Bereiche einen Blick aufs Meer bieten – zum Beispiel das Atrium oder die Panorama-Aufzüge. Für Kinder steht ein eigenes Restaurant zur Verfügung. ● Zum vierten Neubau von Tui Cruises, der „Mein Schiff 6“, gibt es bislang noch recht wenig Details. An der Hardware des Schiffes wird sich aber kaum etwas verändern. Es ist nahezu baugleich mit den Vorläufern Mein Schiff 3 bis 5. Das All-inclusive-Konzept bleibt ebenfalls. Größere bauliche Veränderungen sind erst auf der neuen „Mein Schiff 1“geplant, die 2018 an den Start geht und etwas länger und größer als die bisherigen Neubauten wird. Auf der „Mein Schiff 6“finden maximal 2534 Passagiere Platz, 90 Prozent der Kabinen sind außen am Schiff gelegen. ● Nachdem bereits 2016 mit der „Seabourn Encore“und der „Seven Seas Explorer“im Luxusbereich kräftig aufgerüstet wurde, kommt 2017 ein weiteres absolutes Luxusschiff auf den Markt: die „Sil-
Aida MSC MeinSchiff Silversea
ver Muse“von Silversea. Maximal 596 Passagieren soll an Bord vor allem in kulinarischer Hinsicht viel geboten werden. Acht Restaurants bieten eine große Auswahl. Im ersten Jahr stehen nach der Taufe am 17. April in Monaco zunächst Ziele im Mittelmeer auf dem Programm. Nach der Transatlantik-Passage ist unter anderem eine Durchquerung des Panamakanals geplant. ● Der größte Rahsegler der Welt, der Flying Clipper, wird Ende 2017 an den Start gehen. 35 Segel an fünf Masten treiben das Schiff bei entsprechenden Windverhältnissen an, natürlich ist aber auch ein Motor an Bord. Die maximal 300 Passagiere erwartet laut Reederei ein komfortables Schiff, unter anderem mit einem Tauchpool über drei Decks und einer Badeplattform am Heck. Stammgäste von Star Clippers werden auch Altbekanntes an Bord wiederfinden: etwa die „Tropical Bar“, ein Restaurant mit freien Essenszeiten und die Bibliothek. ● Das neueste Schiff sollte ursprünglich „Norwegian Bliss“heißen. Als jedoch feststand, dass es speziell für Chinesen gebaut wird, entschied sich die Reederei für „Norwegian Joy“– auf Chinesisch: „Xi Yue Hao“. Nach der Fertigstellung in der Meyer Werft Papenburg fährt das Schiff nach Fernost. Seine Basishäfen wird es in Schanghai und Tianjin (Peking) haben. Die bis zu 3900 Passagiere können sich an Bord auf eine Kartbahn und eine Outdoor-LaserKampfspiel-Arena freuen. Wer es ruhiger mag, ist auf dem Oberdeck in einer Parkanlage richtig. Die Rumpfbemalung stammt vom chinesischen Künstler Tan Ping. ● Auch das neue Schiff, die Majestic Princess, werden Europäer kaum zu Gesicht bekommen. Es ist ebenfalls für den chinesischen Markt vorgesehen. Nach der Jungfernfahrt ab dem 4. April von und nach Rom sowie einigen Fahrten im Mittelmeer geht es mit einer 50-tägigen Reise nach Schanghai zum Basishafen. Die „Majestic Princess“fasst 3560 Passagiere. An Bord soll laut Reederei chinesisches Flair herrschen. Unter anderem sind zwei neue Spezialitäten-Restaurants geplant. Auch Karaoke darf natürlich nicht fehlen. Bordsprachen sind Englisch und Mandarin. Im Gegensatz zu den Schwesterschiffen „Royal Princess“und „Regal Princess“werden das Atrium und der Shoppingbereich größer. Als erstes Schiff von Princess Cruises bekommt die „Majestic Princess“eine Rumpfbemalung: eine stilisierte Meerjungfrau sowie das Logo der Reederei. ● In Papenburg bei der Meyer Werft gebaut, aber nur im asiatischen Markt unterwegs ist auch die „World Dream“. Das Schwesterschiff zur „Genting Dream“ist 335 Meter lang. Laut Werft sind Innenarchitektur, Restaurants, Kabinen und Unterhaltungsangebot auf den asiatischen Markt ausgerichtet. ● Ursprünglich stand Viking für Flusskreuzfahrtschiffe, doch seit einigen Jahren ist die US-Reederei auch im Hochseemarkt aktiv. Zwei Neubauten sind bereits auf den Weltmeeren unterwegs – 2017 kommen mit der „Viking Sky“und der „Viking Sun“zwei weitere hinzu. Die „Sky“wird im Februar ausgeliefert – ursprünglich sollte das Schiff bereits im Sommer 2016 in Dienst gestellt werden. Die „Sun“folgt Ende des Jahres und wird dann gleich auf Weltreise gehen. Die beiden weitgehend baugleichen Schiffe bieten Platz für bis zu 930 Passagiere, alle Kabinen verfügen über Balkone. In Deutschland werden die Schiffe jedoch nicht aktiv vermarktet. Sie sind vor allem für Gäste aus den USA und Großbritannien gedacht.
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