Augsburger Allgemeine (Land West)
Aus einem tiefen Glauben heraus vieles bewirkt
Auszeichnung Maja May gründete den Frauenbund Batzenhofen. Nicht nur dafür erhielt sie das Bundesverdienstkreuz
Gersthofen Batzenhofen Sie hat den Frauenbund Batzenhofen mitbegründet und war sogar 32 Jahre lang dessen Vorsitzende. Aber das ist nur eine der zahlreichen ehrenamtlichen Aktivitäten, für die Maria May aus Batzenhofen jetzt das Bundesverdienstkreuz am Bande erhielt.
„Die Auszeichnung hat mich sehr überrascht, ich hätte nie damit gerechnet“, sagt 76-Jährige. Auch wenn sie mit Taufnamen Maria Barbara heißt – ihre Freunde und bekannten nennen sie Maja. Dass sie an führender Position des Frauenbunds arbeitete, war im Grunde ein Zufall, erzählt Maja May: „Ich hatte die erste Sitzung in Batzenhofen verpasst und wollte bei der zweiten einfach mal vorbeischauen – und kam als Ortsvorsitzende wieder nach Hause.“
Frisch gewählt, nahm sie den Ortsverband gleich fest in die Hand: „Ich habe gleich gesagt, mit mir gibt’s nicht nur Plätzchenbacken und Treffen zum Ratschen bei Kaffee und Kuchen.“Sie zog dann ein Bildungsprogramm auf, organisierte Vorträge. Vor allem auch die Landfrauen sind ihr bis heute am Herzen. So war sie mehr als 20 Jahre lang Diözesanvorsitzende der Landfrauenvereinigung im Frauenbund und eine Zeit lang sogar deren Bundesvorsitzende. Auch wenn Maja May inzwischen alle Ämter abgegeben hat („Es sollen jetzt einfach Jüngere ran!“), hat sie mit ihrer Amtsnachfolgerin bis heute guten Kontakt. „Sie hat mir sogar persönlich zum Geburtstag geschrieben und eine Weihnachtskarte geschickt.“
Maja May war auch die treibende Kraft der Aktion „Schülerinnen helfen Landfrauen“. Hier lebten min- 14-jährige Schülerinnen einige Wochen lang auf dem Bauernhof und lernten die Arbeit und das Leben auf dem Land kennen und Verantwortung tragen. „Sie erlebten dabei einen ganz anderen Familienablauf, als sie von daheim gewohnt waren.“Sie betont: Mir liegt die Landbevölkerung sehr am Herzen – ich bin halt ein Landkind.“
In Batzenhofen rief sie eine Mutter-Kind-Gruppe ins Leben und gründete bereits im Jahr 1989 die Spielgruppe für kleine Kinder, die sie bis heute jeden Dienstag leitet.
Ihr Engagement erfolgte stets aus einem tiefen Glauben heraus. So ist es selbstverständlich, dass sie sich immer im Pfarrgemeinderat engagierte, sogar als stellvertretende Vorsitzende. Es ist ihr aber wichtig, dass sie dies nicht alles alleine bewirkt hat. „Ich hatte immer viele, die mich unterstützt und gemeinsam an einem Strang gezogen haben.“
Stolz ist Maja May darauf, dass ihr Papst Johannes Paul II. im Februar 2003 die Auszeichnung „Pro Ecclesia et Pontifice“(„Für Kirche und Papst) als Würdigung ihres Endestens gagements verliehen hat. Ihren Abschluss machte Maja May einst als Altenpflegehelferin. Sie habe zwar ihre beiden Eltern gepflegt – „aber den Beruf habe ich nie ausgeübt“. So engagierte sie sich halt in Batzenhofen. Bis heute singt sie auch im Kirchenchor mit. „Der Lehrer Gruber hat mich als 14-Jährige in den Chor geholt. Wir sind heute nur noch wenige Frauen, wir bräuchten dringend ein paar Männer“, bedauert sie.
Ihr Mann starb bereits 1994 im Alter von 54 Jahren. Weil er als Spartenleiter und Vorsitzender des CSC-Batzenhofen stark eingespannt war, brachte er auch das Verständnis für Maja Mays Engagement auf.
Seit sie ihre Ämter aufgegeben hat – „ich wurde niemals abgewählt“– widmet sie sich mehr der Familie, ihrer Tochter, den drei Enkeln und den mittlerweile drei Urenkeln.
Und auch in allen schweren Zeiten ihres Lebens hat Maja May immer der Glaube geholfen: „Wenn ich nicht mehr kann, denke ich, lieber Gott, jetzt geh Du her und hilf’“.