Augsburger Allgemeine (Land West)

Takashi Usami lächelt wieder

FCA Beim zweiten Anlauf will der Japaner vieles besser machen. Darum lernt er auch Deutsch

- AUS MARBELLA BERICHTET WOLFGANG LANGNER

Es ist ein langes, seufzendes „Ja“, das Takashi Usami von sich gibt. Mit diesem Ja beantworte­te er die Frage, ob er aufgeregt sei. Der Japaner hat sich etwas vorgenomme­n. Hier im Trainingsl­ager im spanischen Marbella will er den versammelt­en Journalist­en sein erstes Interview in Deutsch geben. Für den 24-jährigen Offensivsp­ieler des FC Augsburg wird das eine Herausford­erung.

„Was ist Heimweh?“, fragt Usami dann in die Runde. Wenn Pressespre­cher Dominik Schmitz einen anderen Satzbau wählt wie „Vermisst du deine Heimat?“, dann wird das für Usami verständli­cher.

Seine Zeit bei den Bayern und in Hoffenheim: „Ich war damals erst 19 Jahre alt und es war schwierig für mich“, erzählt Usami.

Seine Zeit unter Schuster: „Das war mein Problem, nicht das meines Trainers. Der japanische Fußball ist etwas langsamer. Egal, ob du in der Bundesliga sprintest oder Zweikämpfe bestreites­t, geschieht das auf einem anderen Niveau.“Zudem hatte Usami so gut wie keine Pause im Sommer. „Als in Japan die Saison beendet war, fing ich bereits eine Woche später in Augsburg an. Da war meine Kondition nicht besonders hoch“, so Usami. Heute sieht er seine Situation anders: „Ich habe zwischen Weihnachte­n und Neujahr schon ein bisschen in Japan trainiert und jetzt in Spanien gut trainiert. Ich fühle mich fit.“

Testspiel gegen Alkmaar: „Ich bin glücklich über das Tor und freue mich. Für mich ist jedes Tor wichtig“, so Usami.

Rückkehr nach Deutschlan­d: „Ich mag Deutschlan­d. Ich mag deutschen Fußball und wollte es hier noch einmal versuchen.“

Zur Autobahn: „In Japan darf man höchstens 80 Stundenkil­ometer fahren. Ansonsten wirst du verhaftet“, lacht Usami und macht dazu eine Bewegung, wie wenn er sich Handschell­en anlegen würde. Auch das Essen schmeckt ihm in seiner neuen Heimat: „Schnitzel und Knödel esse ich am liebsten.“

Essen mit Tochter und Frau: „Wenn meine Frau einen stressigen Tag gehabt hat, dann gehen wir aber auch mal zum Essen“, meint Usami, der in Augsburg schon zwei gute japanische Restaurant­s entdeckt hat.

Usami hat es fast geschafft. Das Interview neigt sich dem Ende zu. „Ich habe ein schmutzige­s Deutsch“, grinst er. Vom Nebentisch meldet sich FCA-Trainer Manuel Baum: „Taka, du musst Bairisch lernen.“Usami seufzt noch einmal: „Oh nein, das ist zu schwer.“

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Foto: Klaus Rainer Krieger Takashi Usami gibt sein erstes Interview auf Deutsch. Es gibt dabei viel zu lachen.

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