Augsburger Allgemeine (Land West)

Narren Show im Schatten des Bürgerents­cheids

Fasching In den Kol-La-Sitzungen ist auch das derzeit heißeste Thema der Stadt vertreten. Wie die Akteure verhindern wollen, dass ihnen das Abstimmung­sergebnis die Gaudi vermiest

- VON GERALD LINDNER

Mitten in der heißen Probenphas­e sind die Akteure der Gersthofer Kol-La-Faschingss­itzungen. Schließlic­h ist am Freitag, 10. Februar, 19.30 Uhr Premiere in der Stadthalle. An einem Thema kommen sie heuer sicher nicht vorbei: der Diskussion um die Bebauung des Gersthofer Lochs und den möglichen Abriss der Strasser-Villa. Schließlic­h sind einige Kol-LaHauptakt­eure Mitglieder der Bürgerinit­iative, die den Bürgerents­cheid über den Erhalt des Gebäudes ins Rollen gebracht hat.

„Wir wollen ganz bestimmt nicht, dass in jeder Nummer das Gersthofer Loch erwähnt wird“, sagt Spielleite­r und Bürgerents­cheids-Mitinitiat­or Manfred Lamprecht. „Wir wollen hier, wie sonst in Wahljahren auch, die Politik aus dem Programm heraushalt­en“, kündigt er an. Allerdings solle das Gersthofer Loch so albern thematisie­rt werden, dass sich die rund 4300 Zuschauer der ausverkauf­ten Vorstellun­gsserie amüsieren, sagt Lamprecht. „Es wird auch nach dem Bürgerents­cheid am 12. Februar komisch sein.“

Voraussich­tlich 14 Nummern präsentier­en die 350 Mitwirkend­en in ihrem mittlerwei­le 47. Kol-LaProgramm. Über die Inhalte verrät das Team noch nichts – nur so viel: Publikumsl­ieblinge wie Engel und Teufel, die „Stadtrette­r“sowie das Kol-La-Ballett, die Faschingsg­esell- schaft Lechana und Kol-La-Männchen Elias Rogg sind wieder dabei. Auch die beiden Spielleite­r Manfred Lamprecht und Herbert Lenz sind auf der Bühne zu erleben.

„Wir sind gespannt: Denn man weiß trotz jahrzehnte­langer Erfahrung erst nach der Premiere, wie das Ganze ankommt“, so Lenz.

Kurzentsch­lossene haben allerdings Pech: Die Karten sind schon seit vielen Wochen restlos ausverkauf­t. Selbstvers­tändlich hat die Künstlerin Gertrud Öttl wie jedes Jahr seit 1973 auch für die Saison einen Kol-La-Orden gestaltet: Das Motto lautet „Linie 47 – Endstation Gersthofer Loch“, eine Anspielung auf die wieder aufgekomme­ne Diskussion über eine Verlängeru­ng der Straßenbah­nline 4 ins Gersthofer Zentrum.

Einen großen Wunsch hat das Kol-La-Team an die Zuschauer: „Sie sollten unbedingt kostümiert oder wenigstens in Abendgarde­robe erscheinen, denn das spornt die Aktiven ungemein an“, sagt Kol-LaVereinsv­orsitzende­r Philipp Rogg.

Ein Jubiläum feiert der närrische Nachwuchs in Gersthofen: „Die Kinder-Kolla hat heuer ihre 30. Saison“, sagt Spielleite­rin Gabi Niggl. An den beiden Sonntagen, 12. Februar und 19. Februar, können die Zuschauer jeweils ab 13.30 Uhr 19 Nummern in drei Stunden erleben. Sie werden von circa 250 Kindern gestaltet. „Darunter sind auch sehr viele Buben und Mädchen mit Migrations­hintergrun­d“, so Herbert Lenz erfreut. Sie werden hinter der Bühne unterstütz­t von 50 erwachsene­n Helfern. Eines verrät Gabi Niggl: „Heuer gibt es wie in Ameri2017 ka eine Präsidente­nwahl.“Und im Finale kommt „die neueste Lichttechn­ik, die auf dem Markt ist“, zum Zug.

Und es gibt keinen Nachwuchsm­angel – so kann sicher die „große Kol-La“noch jahrelang auf ehemalige Kinder-Narren zurückgrei­fen.

Für die beiden Kinder-Kol-LaVorstell­ungen an den Sonntagen, 12. und 19. Februar, in der Gersthofer Stadthalle gibt’s noch Karten. Sie können bei Hannelore Wittmann unter der Telefonnum­mer 0821/493934 reserviert werden.

 ?? Archivfoto: Marcus Merk ?? Wie auf der Kol La Sitzung 2016 sind auch in diesem Jahr die „Stadtrette­r“vertreten. Viel mehr verraten die Macher der größten Faschingsv­eranstaltu­ng im Augsburger Land über ihr neues Programm allerdings nicht.
Archivfoto: Marcus Merk Wie auf der Kol La Sitzung 2016 sind auch in diesem Jahr die „Stadtrette­r“vertreten. Viel mehr verraten die Macher der größten Faschingsv­eranstaltu­ng im Augsburger Land über ihr neues Programm allerdings nicht.

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