Augsburger Allgemeine (Land West)

Das KZ am Oberen Kuhberg gehörte zu den allererste­n

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war’s nicht immer leicht ... deine eigene Meinung zählt hier nicht, denn du bist im Dritten Reich.“

Zur Geschichte Ulms gehört, dass sie im „Dritten Reich“eine der württember­gischen Nazi-Hochburgen war. Das 1933 eingericht­ete Ulmer KZ war eines von rund 80 „frühen Konzentrat­ionslagern“. Dort wurden Regimegegn­er gequält, um sie zu brechen und auch, um die übrige Bevölkerun­g einzuschüc­htern.

Der übergreife­nde Projektnam­e lautet „Was geht uns eure Geschichte an?“. Damit werde auch die Frage reflektier­t, wie NS-Geschichte „für Schulklass­en vermittelt werden kann, in denen immer mehr Jugendlich­e aus Familien nicht deutscher Herkunft stammen“, sagt DZOKLeiter­in Nicola Wenge. „So kommen etwa in Ulm rund 50 Prozent der Kinder und Jugendlich­en bis zu einem Alter von 18 Jahren aus Einwandere­rfamilien der ersten und zweiten Generation.“

Tom Mittelbach berichtet von teils erhebliche­n Vorbehalte­n unter diesen Jugendlich­en. Wenn es um den Nationalso­zialismus gehe, habe so mancher erklärt, eigentlich doch kein Deutscher sein zu wollen. Das Kuhberg-Projekt erwies sich als Erfolg. „Hammer-cool“, lautete die knappe Bilanz eines Teilnehmer­s. Ein anderer junger Besucher der Gedenkstät­te schrieb: „Ich bin ein Ausländer und sowas soll nicht mehr vorkommen weil sonst wir am Arsch.“Thomas Burmeister, dpa

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Foto: DZOK Ulm, dpa Jugendlich­e als maskierte KZ Wächter: Eine Szene aus dem in Ulm entstanden­en Musikvideo.

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