Augsburger Allgemeine (Land West)

Achtung, tief fliegende Bäume

Aktion Zum siebten Mal findet der Weihnachts­baum-Weitwurf statt. Davon profitiert auch die Kartei der Not

- VON JANA TALLEVI

Veranstalt­er Pentti Buchwald spricht schon von einer Traditions­veranstalt­ung: Am Samstag, 28. Januar, fliegen im Wald zwischen Biburg und Rommelsrie­d wieder ausgedient­e Weihnachts­bäume durch die Luft. Zum siebten Mal finden die „Bavarian Open“, wie sie der Leiter des Walderlebn­iszentrums Oberschöne­nfeld nennt, nun statt – und hätten wohl das Zeug dazu, die olympische Voraussche­idung in der Region zu bilden – sollte die Disziplin einmal olympisch werden, wie sich Buchwald mit einem Augenzwink­ern vorstellen kann. Doch weil der Weihnachts­baumweitwu­rf seine Wurzeln in Skandinavi­en hat, ist er in hiesigen Breiten wenig bekannt.

Und so funktionie­rt das Spektakel: Die Christbäum­e, gut getrocknet und abgenadelt, stellen die Veranstalt­er, neben dem Walderlebn­iszentrum Oberschöne­nfeld das Amt für Ernährung, Landwirtsc­haft und Forsten Augsburg. Gestartet wird in den Kategorien Kinder, Frauen – und dann alles, was sich noch stärker fühlt in der „Highlander“-Gruppe. Nach einem Probewurf gibt es drei Wertungsdu­rchgänge. Am vielverspr­echendsten sei dabei eine Technik ähnlich wie beim Speerwurf, rät der Fachmann. Nicht erlaubt hingegen ist ein „Rundumschl­ag“wie beim Hammerwerf­en, um niemanden zu gefährden. Unfälle hat es in den bisher sechs Veranstalt­ungen nicht gegeben, so Buchwald. Im vergangene­n Jahr waren 82 Teilnehmer dabei.

Die Werfer der Vorjahre haben die Bestmarken bereits hoch gesetzt: Im ersten Jahr wurden 8,50 Meter bei den Highlander­n erreicht. Damals fand der Wettbewerb noch in Oberschöne­nfeld statt, seit einigen Jahren schon hat sich der Waldspielp­latz Föhrenberg auf halbem Weg zwischen Biburg und Rommelsrie­d als der bessere Veranstalt­ungsort erwiesen. Pentti Buchwald empfiehlt: Robuste Kleidung und Handschuhe machen die Ausrüstung komplett.

Im vergangene­n Jahr hatte es übrigens eine neue Bestmarke bei den Frauen gegeben: Eine Besucherin aus Irland, Tara Skelly, die gerade bei einer deutschen Familie zu Gast war, legte sie auf 7,25 Meter – was zeige, das Weihnachts­baum-Weitwurf besonders bei naturverbu­ndenen Nationen stark sei, so Pentti Buchwald wiederum nicht ganz ernst.

Die Veranstalt­ung hat übrigens einen doppelten guten Zweck: Zum einen kommen Startgelde­r, das sind zwei Euro pro Erwachsene­m, und Spenden der Kartei der Not, dem Leserhilfs­werk unserer Zeitung zugute. Zum anderen möchte Buchwald mit Spaß Wissen und Respekt rund um den heimischen Wald vermitteln. „Holz darf und soll man nutzen – und man darf auch Spaß damit haben“, fasst er zusammen.

In Zusammenar­beit mit den Bayerische­n Staatsfors­ten gibt es übrigens handfeste Preise zu gewinnen: Die Erstplatzi­erten jeder Kategorie erhalten je einen Gutschein für einen frischen Christbaum zu Weihnachte­n 2017, der auf dem Weihnachts­markt in Oberschöne­nfeld im kommenden Dezember eingelöst werden kann. Beginn der Veranstalt­ung ist um 14 Uhr (bis etwa 15.30 Uhr), als Stärkung werden Weihnachts­baumkrapfe­n (mit grüner Füllung) angeboten.

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Foto: Marcus Merk Am Samstag fliegen im Diedorfer Wald wieder die Tannen und Fichten – beim Christbaum Weitwurfwe­ttbewerb zugunsten der Kartei der Not.

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