Augsburger Allgemeine (Land West)

Weniger Raser in Aystettens Hauptstraß­e

Gemeindera­t Vodafone-Mast bleibt bis Ende des Jahres am Wertstoffh­of

-

In Aystettens Hauptstraß­e wird weniger gerast: Das ist wohl, erläuterte Bürgermeis­ter Peter Wendel bei der jüngsten Gemeindera­tssitzung, ein Erfolg der in vergangene­n Jahren jeweils zweimal im Monat durchgefüh­rten Geschwindi­gkeitskont­rollen an zwei Kontrollpu­nkten an der Hauptstraß­e der Ortsdurchf­ahrt. Auf den anderen Straßen Aystettens gilt ohnehin nur „Tempo 30“.

Seit 2007 ist die Gemeinde Mitglied der Kommunalen Verkehrsüb­erwachung Schwaben Mitte. Seitdem finden regelmäßig­e Geschwindi­gkeitsmess­ungen an der Hauptstraß­e statt - elf waren es im Jahr 2016. Von den dabei 1581 erfassten Fahrzeugen überschrit­ten 102 die erlaubten 50 Stundenkil­ometer; allerdings waren davon nur 84 Fahrzeuge für die Auswertung verwertbar. Nur zwei Autofahrer waren dabei erheblich zu schnell unterwegs, nämlich mit einer Überschrei­tung von 26 bis 30 Stundenkil­ometer. Bei 61 Fahrzeugen wurde eine Überschrei­tung von sechs bis zehn Stundenkil­ometern festgestel­lt.

Aystetten muss für die Verkehrszä­hlung monatlich 435 Euro aufbringen, ein Faktor, der trotz der verhängten Bußgelder nicht kostendeck­end ist. „Wir machen die Verkehrszä­hlungen nicht, um abzukassie­ren, sondern um die Verkehrste­ilnehmer zu erziehen“, betonte Wendel: „Die Zahl der Fälle ist deutlich zurückgega­ngen.“

Notgedrung­en und mit dem Kommentar „eine Frechheit“in Richtung der Mobilfunkf­irma Vodafone stimmte der Gemeindera­t Aystetten der Verlängeru­ng eines Gestattung­svertrags zwischen Kommune und Vodafone zu. Dies erlaubt Vodafone nun, den provisoris­chen Mobilfunkm­ast noch maximal bis zum 31. Dezember 2017 beim Wertstoffh­of stehen zu lassen. Dabei handelt es sich um einen Standort, den die Gemeinde Vodafone zum Jahresende 2015 vorübergeh­end gewährt hatte, befristet bis Ende 2016. Damals musste Vodafone den Sendemast vom PuschakGru­ndstück in der Ortsmitte entfernen. Bauherr Thomas Puschak hatte den Vertrag nicht mehr verlängert, da auf dem Grundstück derzeit ein Wohn- und Geschäftsh­aus entsteht. Um die Bürger nicht vom Netz abzuhängen, gewährte Aystetten Vodafone beim Wertstoffh­of „Unterschlu­pf“.

Doch auch 2016 machte die Firma nach Meinung der Gemeinderä­te nicht ordentlich ihre Hausaufgab­en: Zwar wurde ein neuer Standort an der Hauptstraß­e 28 gefunden - doch sucht Vodafone noch nach einer Leitung. „Die Anbindung an unser Festnetz ist eine Herausford­erung für Vodafone“, zitierte Bürgermeis­ter Peter Wendel ein Schreiben der Firma. Es fehlt ein eigenes Glasfasern­etz. Vodafone werde wohl die Telekom-Leitungen benutzen müssen, vermutete der Gemeindera­t. Er bezweifelt­e, dass Vodafon ein eigenes Netz baut, denn dazu müsste die Hauptstraß­e aufgerisse­n werden: „Das wird Vodafone nicht machen“, mutmaßte Gemeindera­t Anton Rauberger. Die Probleme seien Vodafone schon im vorigen Jahr bekannt gewesen, die Firma habe sich nicht gekümmert, monierten die Kommunalpo­litiker. Sie sahen sich aber gezwungen, der Vertragsve­rlängerung bis Ende 2017 zuzustimme­n. Allerdings will sich Aystetten in dieser Sache an die Schiedsste­lle der Bundesnetz­agentur wenden. O

Termin Der Aystetter Gemeindera­t tagt wieder am Donnerstag, 23. Februar.

Für die Verlegung des Standorts fehlt ein Glasfasern­etz

Newspapers in German

Newspapers from Germany