Augsburger Allgemeine (Land West)

Manche Wörter sterben aus

Sprache Weißt du, was ein Walkman ist? Wenn nicht, frag mal deine Eltern. Es gibt Ausdrücke, die man früher häufig gehört hat, heute dagegen nicht mehr. Hier erfährst du, warum das so ist

- VON SARAH THUST

Wir gehen in die Penne. Kannst du mit diesem Satz etwas anfangen? Schüler vor ungefähr sechzig Jahren konnten das noch ganz gut. Früher haben viele Schüler in Deutschlan­d nämlich „Penne“gesagt, wenn sie „Schule“meinten. Sprechen wir heute von Penne, dann meinen wir bestimmte Nudeln. So sehr kann sich Sprache verändern. Erwachsene ihre Lieblingsm­usik auf Kassetten gespeicher­t, die man im Laden kaufen konnte. Und sie haben sie zum Beispiel mit dem Walkman gehört. „Heute kennen viele Kinder dieses Wort nicht mehr, weil sie so etwas nie gehabt haben“, erklärt Heike Wiese.

Wörter können aber auch neu entstehen. Das Wort chillen (gesprochen: tschillen) etwa steht seit dem Jahr 2004 im Duden, dem deutschen Rechtschre­ibWörterbu­ch. Das Wort bedeutet, sich zu entspannen. Es klingt aber viel cooler. Es kommt aus dem Englischen, wie viele Wörter, die wir benutzen, etwa Show und Casting.

Wer genau hinsieht, entdeckt, dass viele deutsche Wörter von anderen Sprachen kommen. Der Experte Holger Klatte kennt einige Beispiele. Vor langer Zeit war Latein in großen Teilen Europas stark verbreitet. Dafür waren die Römer verantwort­lich. Sie beherrscht­en weite Teile Europas. Viele Wörter, die wir heute benutzen, kommen aus dem Lateinisch­en. Das Wort „Straße“zum Beispiel beruht auf dem lateinisch­en Wort „strata“. Auch von unserem französisc­hen Nachbarn haben die Deutschen viele Wörter übernommen. Dazu gehört etwa Dessert, also Nachtisch, oder auch Möbel. Vor einigen hundert Jahren war es in Deutschlan­d sogar in bestimmten Kreisen schick, sich auf Französisc­h zu unterhalte­n.

Du siehst: Sprache hat sich schon immer verändert. Und sie wird sich auch weiter verändern, sagen Experten. Gibt es zum Beispiel ein Wort nicht, das man braucht, nimmt man es etwa von einer anderen Sprache. Oder man denkt es sich einfach mal aus.

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