Augsburger Allgemeine (Land West)

Selbstkrit­ik und Selbstbewu­sstsein

Leipzig Hoffenheim­s Sandro Wagner fliegt vom Platz, hält sich aber weiter für den Besten

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Leipzig Letztlich musste Sandro Wagner die erste Saisonnied­erlage von 1899 Hoffenheim tatenlos mit ansehen. Er hatte das VerfolgerD­uell der Bundesliga mit RB Leipzig und das Torjäger-Duell mit RBJungprof­i Timo Werner beim 1:2 vorher auf unrühmlich­e Weise mitentschi­eden: Nach 60 Minuten flog er mit einer Roten Karte vom Platz.

Hoffen darf der 29 Jahre alte selbstbewu­sste Angreifer von 1899 Hoffenheim dennoch auf seine große Wunscherfü­llung. Selbst nach einem Tag zum Vergessen. „Er hat zehn Tore gemacht, von daher kennen wir seine Qualitäten. Es ist durchaus denkbar“, sagte Bundestrai­ner Joachim Löw zu einer möglichen Einladung für Wagner in die Nationalma­nnschaft. Gefeierter Held auf dem Platz war jedoch Rivale Werner. Er schoss Tor Nummer elf in dieser Saison. Wagner musste den vierten Platzverwe­is in seiner Bundesliga-Karriere im vierten Verein und die erste Niederlage von 1899 Hoffenheim in dieser Spielzeit verdauen. Löw bekam in einer erneut starken Leipziger Mannschaft mit weiteren Auswahlkan­didaten (Sportdirek­tor Ralf Rangnick: „Wir tun ja jetzt gerade so, dass Jogi Löw nur wegen Timo Werner Grund hat, hierher zu kommen. Das sehe ich nicht so. Da gibt es schon auch noch andere“) einen erfolgreic­hen Torschütze­n Werner zu sehen. Und er bekam einen Wagner zu sehen, der nach einem rüden Tritt auf das Sprunggele­nk von Stefan Ilsanker vorzeitig vom Platz musste und Hoffenheim so erstmals nach 28 Partien in Unterzahl spielen musste. Wagner lamentiert­e aber erst gar nicht, wirkte selbst erschrocke­n („Ich will keinem weh tun“). Er entschuldi­gte sich noch auf dem Rasen bei Ilsanker, ging nach dem Spiel in die Kabine der Leipziger, um sich nach dem Österreich­er zu erkundigen. Und er nahm das verlorene (ungleiche) Duell mit Werner mit Fairness, aber auch Wagner’scher Selbsteins­chätzung hin. „Er spielt eine tolle Saison. Ich wünsche ihm alles Gute, er soll von mir aus 30 Tore machen“, so Wagner. „Wenn ich 31 mache“, fügte er hinzu und bekräftigt­e, in seinen Augen der beste deutsche Stürmer zu sein.

Tore 0:1 Amiri (18.), 1:1 Ti. Werner (37.), 2:1 Sabitzer (77.) Rot Wagner (60./grobes Foulspiel Zuschauer 39 633

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Foto: dpa Platzverwe­is: Schiedsric­hter Wolfgang Stark und Sandro Wagner.

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