Augsburger Allgemeine (Land West)

Krumbach will in zehn Jahren 100 Wohnungen

Infrastruk­tur Sozialer Wohnungsba­u soll gefördert werden. Der SPD-Fraktionsv­orsitzende spricht sich für ein klar formuliert­es Ziel aus

- VON PETER BAUER

Krumbach Wie kann der soziale Wohnungsba­u vorangetri­eben werden? Nicht zuletzt als Folge der Flüchtling­skrise steht diese Frage wieder weit oben auf der Tagesordnu­ng. Bürgermeis­ter Hubert Fischer hat vor Kurzem deutlich gemacht, dass der soziale Wohnungsba­u für ihn in den kommenden Jahren ein zentrales Anliegen sei (wir berichtete­n). Die Stadt solle sich, so Fißl im Gespräch mit unserer Zeitung, ein konkretes Ziel vornehmen: den Bau von 100 Wohnungen in zehn Jahren. Zu rechnen sei mit Kosten in einer Größenordn­ung von rund acht Milliarden Euro.

Der Wohnungsba­u habe aus seiner Sicht Priorität, gegebenenf­alls müssten andere Projekte auf den Prüfstand. Fißl nennt auch den Stadtsaal. Hier würde es aus seiner Sicht genügen, wenn man sich auf die notwendigs­ten Maßnahmen zum Erhalt des Gebäudes beschränke. Fißl bedauert, dass die Fördermögl­ichkeiten im sozialen Wohnungsba­u derzeit limitiert seien. Fördergeld­er beantragen könne nur die Stadt, nicht aber eine Wohnungsba­ugesellsch­aft.

Wie in vielen anderen Kommunen hat aber auch in Krumbach die Baugenosse­nschaft beim Bau von Sozialwohn­ungen über viele Jahre hinweg eine tragende Rolle gespielt. Fißl hält es für sinnvoll, dass die Verwaltung für den Bau von Wohngebäud­en, vorzugswei­se im Rahmen des sozialen Wohnungsba­us, geeignete Flächen im Stadtgebie­t ermittelt.

Diese Flächen sollten, wenn sie noch nicht im städtische­n Eigentum sind, erworben werden. Dann solle schnellstm­öglich eine Bauleitpla­nung in die Wege geleitet werden. Beim Bau neuer Wohnungen sei es ideal, wenn eine „Durchmisch­ung“der verschiede­nen Bevölkerun­gsgruppen und Generation­en gelinge.

Fißl sagt, dass immer mehr Menschen Probleme hätten, Wohnraum zu erschwingl­ichen Preisen zu finden. Betroffen davon seien beispielsw­eise auch anerkannte Flüchtling­e. In Krumbach seien derzeit, so der Integratio­nsbeauftra­gte Fißl, noch rund 120 Asylbewerb­er und Flüchtling­e untergebra­cht. Rund 70 von ihnen seien anerkannte Flüchtling­e. Etliche Menschen würden aber weiter in Asylbewerb­erunterkün­ften leben.

In Krumbach werden bekanntlic­h in nächster Zeit zwei Komplexe neu gebaut. Am Schleifweg richtet die Baugenosse­nschaft 18 Wohnungen ein. Kosten: rund zwei Millionen Euro. Am Hopfenweg werden durch die Krumbacher Stadtimmob­ilien 24 Wohnungen errichtet. Es wird mit Kosten in Höhe von etwa 2,9 Millionen Euro gerechnet. Beide Projekte könnten 2019 abgeschlos­sen sein. Wie Bürgermeis­ter Hubert Fischer vor Kurzem mitteilte, würden die beiden neuen Blöcke ohne Förderung gebaut. Auch Fißl sieht das Thema Förderung derzeit als eine Art Achillesfe­rse des sozialen Wohnungsba­us.

Die Flüchtling­sdebatte hat das Thema sozialer Wohnungsba­u wieder in die öffentlich­e Diskussion gebracht. Das Thema Flüchtling­e greift Fißl mit einem weiteren Antrag auf. Er spricht sich für die Einrichtun­g einer zentralen Anlaufstel­le für Flüchtling­e aus. Bereits vor etlichen Monaten sei er mit diesem Anliegen an die Stadt Krumbach herangetre­ten. Er stehe in engem Kontakt mit dem Verein Flüchtling­shilfe Krumbach. Dieser könne eine solche feste Anlaufstel­le nutzen und dabei eventuell auch mit anderen Organisati­onen wie dem Verein gegen Wohnungslo­sigkeit zusammenar­beiten.

Eingericht­et werden könnten tägliche feste Bürozeiten, in denen die Anlaufstel­le besetzt sei. Fißl hält es für möglich, dass die Räumlichke­iten im ehemaligen Kino in der KarlMantel-Straße untergebra­cht werden. Diese Immobile habe die Stadt erworben. Denkbar sei aber auch die Nutzung von Räumlichke­iten im neuen Bürgerhaus (ehemaliges Schwarzbäc­k-Haus), das derzeit neu eingericht­et wird.

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Grafik: Jakob Architekte­n Im Bereich des Krumbacher Schleifweg­s wird ein Gebäudekom­plex mit 18 Wohnungen gebaut. Los gehen soll es mit den Arbeiten vermutlich im April. Federführe­nd ist die Baugenosse­nschaft. Der Integratio­nsbeauftra­gte des Stadtrats und SPD Fraktionsv­or...

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