Augsburger Allgemeine (Land West)
Der Musikernachwuchs begeistert
Konzert Bei der Rathausmatinee der Musikwerkstatt in Dinkelscherben überraschen junge Talente aus der Region
Dinkelscherben Während man immer wieder davon liest, dass sich Jugendliche verstärkt und sehr intensiv mit ihren technischen Geräten beschäftigen, so wurde diese Feststellung zumindest bei der Rathausmatinee in Dinkelscherben widerlegt. Jugendliche im Alter von neun bis 20 Jahren zeigten hier entweder als Solisten, im Duo, Trio oder im Quartett die musikalischen Fortschritte, die sie in ihrer bisherigen Ausbildung gemacht hatten. Die Stücke, die sie spielten, waren anspruchsvoll und umfassten den Bereich von der Klassik bis zum Swing, darunter Werke von traditionellen Komponisten wie Haydn, Donizetti, Schumann bis hin zu modernen wie Waterhouse oder Coleman.
Dass die jeweiligen Musiklehrer es verstehen, ihre Schüler für die Musik zu begeistern und sie entsprechend zu motivieren, wurde bei dieser Matinee spürbar. So überraschten die Schüler von Hermann Weilguni (Gitarre), Brigitta Herrmann (Quer- und Blöckflöte), Angela Rossel und Ludwig Hornung (Violine), Merlin Felix (Klarinette), Liane Christian (Klavier) und Ulrich Herrmann (Klavier und Blockflöte) die Zuhörer mit gelungenen, teilweise schon sehr ausgereiften und technisch versierten Darbietungen.
So zeigte zum Beispiel Florian Fischer, der erst ein Jahr Klavierunterricht hat, bei den zwei Klavierstücken besondere Fertigkeiten. Das Flötenensemble – bestehend aus Kindern aus Wollishausen – gefiel durch ein sehr homogenes Zusammenspiel. Ulrich Hermann hob Johanna Mayer hervor, die am Klavier „Morgengeläute“von Friedrich Burgmüller ohne Noten spielte. Sie hatte das Stück anhand einer Aufnahme eingeübt. Ein ungewöhnliches musikalisches Talent ist bei dem neunjährigen Lysander Francescatti festzustellen, der vor allem bei „Rondo sobre temas infantiles argentinos“vom Publikum für seine bravouröse Interpretation am Klavier und für seine enorme Spieltechnik mit Sonderbeifall bedacht wurde. Dieser wurde auch Felix Glogger (Gitarre) für seine klangreine und perfekte Zupftechnik zuteil. Das Ergebnis dieser Matinee zeigte einmal mehr, dass man sich um den musikalischen Nachwuchs, vor allem auf dem klassischen Gebiet, keine Sorgen machen muss.