Augsburger Allgemeine (Land West)
Sportliche Surfer
Trend Das Smartphone – ein Bewegungskiller? Nicht unbedingt
Nürnberg
Kinder sitzen nur noch vor dem Fernseher, hieß es früher. Heute sind es Smartphones und Tablets, die sie in ihren Bann ziehen. Jetzt aber setzt die Industrie zu einem Gegentrend an. Digitaler Stress und Mangel an Bewegung verlangen offenbar nach Ausgleich.
Was wäre dafür besser geeignet als ein elektrisch gesteuertes Skateboard, auf dem einen nur geübte Balance hält. Solche Geräte, wie sie jetzt auf der Spielwarenmesse in Nürnberg zu sehen sind, sollen Motorik und Koordination trainieren, ein Yoga-Spiel zu Gymnastik im Kinderzimmer anregen, ein Sensor in einem Armband Bewegungen in melodische Beats für den Kopfhörer verwandeln. Auch wenn das Smartphone aus dem Leben vieler Jugendlicher heute nicht mehr wegzudenken ist, muss das eine das andere nicht ausschließen: Im vergangenen Jahr hat die Smartphone-App Pokémon Go viele Menschen auf die Straßen gebracht, Bewegung war hier Teil des Spielprogramms.
Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation braucht ein Kind jeden Tag mindestens 60, eigentlich 90 Minuten Bewegung am Stück. „Aber selbst eine Stunde über den Tag verteilte Bewegungszeit schafft ein erschreckender Anteil der Heranwachsenden in Deutschland schon nicht“, kritisiert Swantje Scharenberg vom Karlsruher Forschungszentrums für den Schulsport und den Sport von Kindern und Jugendlichen. Dass die Spielwaren-Industrie etwa den Yoga-Boom der Erwachsenen aufgreift, hält sie für geschickt. „Was auch immer zu mehr Bewegung verhilft, wir sollten es nutzen – alle.“Auch deshalb arbeitet ihr Institut gerade an einer App für die ganze Familie, die die individuelle Aktivität von Eltern und Kindern misst. Mehr zur Messe auf der
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