Augsburger Allgemeine (Land West)
Beigl greift nach Sturz wieder an
Abenteuer Der Augsburger wollte mit dem Rad durch Afrika fahren. Dann verunglückte er in Ägypten und flog nach Deutschland. Jetzt setzt er die Tour nach Kapstadt fort
In der Nacht auf Freitag ist Bernd Beigl wieder nach Kairo geflogen. Vor drei Wochen flog er bereits in die Hauptstadt Ägyptens. Dort startete der Augsburger am 10. Januar bei einer besonderen Tour, der Tour d’ Afrique, die ihn mit dem Fahrrad bis zum 13. Mai auf einer Wegstrecke von 11500 Kilometern durch verschiedene Ländern Afrikas von Kairo nach Kapstadt führen sollte. Nach drei Tagen kam allerdings das – vorläufige – jähe Ende seiner Tour.
„Es war ein herrlicher sonniger Tag, an dem wir teilweise am Roten Meer entlang radelten. Es war traumhaft“, sagt Beigl. Er fuhr zu einem Punkt, wo die Gruppe, die einen Tross von Helfern und 27 Fahrerinnen und Fahrern aus der ganzen Welt zählt, ihr Mittagessen einnehmen wollte. „Ich kann mich nicht erinnern, wie es passiert ist, und es hat leider auch niemand gesehen. Aber ich muss ein Schlagloch übersehen haben. Plötzlich habe ich einen Schlag gespürt und dann weiß ich erst einmal nicht mehr, was los war.“Beigl muss über den Lenker seines Rads gefallen sein. Dabei hat er sich drei Zähne ausgeschlagen, die Nase gebrochen und ein Schleudertrauma zugezogen. Im Krankenhaus von El Gouna zog ihm ein Arzt ein Zahnimplantat heraus. Beigl wollte nicht aufgeben, sondern so schnell wie möglich wieder fit sein, um die außergewöhnliche FahrradTour doch noch fortsetzen zu können.
„Dafür bin ich erst einmal wieder zurück nach Deutschland geflogen, weil es hier einfach eine bessere me- dizinische Versorgung gibt.“Was in den vergangenen zwei Wochen folgte, war ein wahrer Ärztemarathon. Ein Arzt musste ihm Splitter im Bereich seiner ausgeschlagenen Zähne entfernen, die Wunden wurden genäht. Beigl hatte zwei Wochen Zeit, um sich von dem Sturz zu erholen und zu überlegen, wie es nun weitergehen soll.
Der ehemalige Chef der Kultur- küche hatte sich die Auszeit genommen, um wieder Kraft zu tanken und ab Mai neu motiviert und inspiriert ans Werk gehen zu können. „Deshalb wollte ich unbedingt wieder zurück nach Afrika, um mein Ziel auch erreichen zu können. In den zwei Wochen zurück in Augsburg habe ich mich gefühlt wie ein Satellit. Ich wollte in Afrika sein und konnte nicht.“
Nun ist er auf dem Weg zurück zu seiner Gruppe. Von Kairo aus fliegt er nach Karthum in den Sudan. Dort stößt er auf die anderen Fahrer der Tour, die ihn in den vergangenen Tagen über das soziale Netzwerk Facebook gegrüßt und aufgemuntert haben. „Von Karthum aus geht es in die Sahara. Das wird anstrengend, aber ich will das schaffen“, sagt Bernd Beigl.
Plötzlich spürte er einen Schlag