Augsburger Allgemeine (Land West)
Der Sozialplan für UPM steht
Abschluss 143 Mitarbeiter sind von der Stilllegung der Papiermaschine 2 betroffen. Wie es für sie weitergeht
Die Verhandlungen zwischen UPM, den Mitarbeitern sowie den Arbeitgebervertretern sind abgeschlossen. Das gab der Papierhersteller gestern bekannt. Demnach soll die Stilllegung der Papiermaschine 2 (wir berichteten) im Augsburger Werk Auswirkungen auf 143 Mitarbeiter haben. Im österreichischen Steyrermühl seien 125 Beschäftigte betroffen, heißt es.
Ursprünglich war ein Abschluss der Verhandlungen erst für Ende Februar geplant. Dass man sich nun schon rund einen Monat früher geeinigt hat, ist laut Augsburgs Werksleiter Gerhard Mayer auch den Mitarbeitern zu verdanken. „Unsere Mitarbeiter haben trotz der schwierigen Situation ein ruhiges und sehr professionelles Verhalten gezeigt und die Arbeit hier am Laufen gehalten. Das hat sicher einen wesentlichen Teil zu den schnellen Verhandlungen beigetragen“, so Mayer im Gespräch mit unserer Zeitung. Auch die Ergebnisse, die erzielt werden konnten, stimmten ihn zuversichtlich.
So könne einem Drittel der 143 betroffenen Mitarbeitern ein Angebot für ein Altersteilzeitmodell gemacht werden, befristete Verträge würden nicht verlängert, Leiharbeiter nicht weiterbeschäftigt und manch einer habe bereits eine neue Stelle gefunden. Dadurch reduziere sich der Anteil an Kündigungen um weitere 20 Stellen. So blieben in etwa 80 Mitarbeiter, um die man sich nun intensiv kümmern müsse. „Dafür nutzen wir unter anderem unsere interne Stellenbörse. Dort ausgeschriebene Plätze, beispielsweise in Ettringen oder Schongau, werden nun exklusiv unseren Mitarbeitern angeboten.“Zudem sei der Wechsel in eine Transfergesellschaft möglich, die Unterstützung bei Bewerbung und Qualifizierung bietet. UPM hat hier den Lohn, den Mitarbeiter in der Transfergesellschaft von der Arbeitsagentur bekommen, nach eigenen Angaben „überdurchschnittlich“aufgestockt.
Wie der Abschluss aus Sicht der Gewerkschaft zu bewerten ist, war gestern nicht zu erfahren. „Wir wollen uns jetzt nicht auf die Schnelle äußern“, so Torsten Falke von der IG Bergbau Chemie Energie. Am heutigen Freitag soll dafür eine ausführliche Einschätzung folgen. Für Reinhold Demel, Leiter der Arbeitsagentur Augsburg, steht jedoch fest: „Wir hatten während der Verhandlungen stets einen guten Kontakt zum Personal- und Werksleiter von UPM. Das ist nicht in allen Fällen so. Zudem habe ich den Eindruck, dass sich das Unternehmen durchaus Gedanken über seine Mitarbeiter macht und die erzielten Ergebnisse auch arbeitnehmerfreundlich sind.“
Der Personalabbau war für UPM nötig geworden, nachdem die Konzernspitze die Stilllegung der Papiermaschine 2 am Standort Augsburg beschlossen hatte. Hintergrund ist die Reduzierung der Produktion grafischer Papiere. Das Unternehmen beschäftigte bisher rund 820 Mitarbeiter, 450 davon in der vom Stellenabbau betroffenen Produktion.