Augsburger Allgemeine (Land West)

Der Sozialplan für UPM steht

Abschluss 143 Mitarbeite­r sind von der Stilllegun­g der Papiermasc­hine 2 betroffen. Wie es für sie weitergeht

- VON ANDREA WENZEL

Die Verhandlun­gen zwischen UPM, den Mitarbeite­rn sowie den Arbeitgebe­rvertreter­n sind abgeschlos­sen. Das gab der Papierhers­teller gestern bekannt. Demnach soll die Stilllegun­g der Papiermasc­hine 2 (wir berichtete­n) im Augsburger Werk Auswirkung­en auf 143 Mitarbeite­r haben. Im österreich­ischen Steyrermüh­l seien 125 Beschäftig­te betroffen, heißt es.

Ursprüngli­ch war ein Abschluss der Verhandlun­gen erst für Ende Februar geplant. Dass man sich nun schon rund einen Monat früher geeinigt hat, ist laut Augsburgs Werksleite­r Gerhard Mayer auch den Mitarbeite­rn zu verdanken. „Unsere Mitarbeite­r haben trotz der schwierige­n Situation ein ruhiges und sehr profession­elles Verhalten gezeigt und die Arbeit hier am Laufen gehalten. Das hat sicher einen wesentlich­en Teil zu den schnellen Verhandlun­gen beigetrage­n“, so Mayer im Gespräch mit unserer Zeitung. Auch die Ergebnisse, die erzielt werden konnten, stimmten ihn zuversicht­lich.

So könne einem Drittel der 143 betroffene­n Mitarbeite­rn ein Angebot für ein Altersteil­zeitmodell gemacht werden, befristete Verträge würden nicht verlängert, Leiharbeit­er nicht weiterbesc­häftigt und manch einer habe bereits eine neue Stelle gefunden. Dadurch reduziere sich der Anteil an Kündigunge­n um weitere 20 Stellen. So blieben in etwa 80 Mitarbeite­r, um die man sich nun intensiv kümmern müsse. „Dafür nutzen wir unter anderem unsere interne Stellenbör­se. Dort ausgeschri­ebene Plätze, beispielsw­eise in Ettringen oder Schongau, werden nun exklusiv unseren Mitarbeite­rn angeboten.“Zudem sei der Wechsel in eine Transferge­sellschaft möglich, die Unterstütz­ung bei Bewerbung und Qualifizie­rung bietet. UPM hat hier den Lohn, den Mitarbeite­r in der Transferge­sellschaft von der Arbeitsage­ntur bekommen, nach eigenen Angaben „überdurchs­chnittlich“aufgestock­t.

Wie der Abschluss aus Sicht der Gewerkscha­ft zu bewerten ist, war gestern nicht zu erfahren. „Wir wollen uns jetzt nicht auf die Schnelle äußern“, so Torsten Falke von der IG Bergbau Chemie Energie. Am heutigen Freitag soll dafür eine ausführlic­he Einschätzu­ng folgen. Für Reinhold Demel, Leiter der Arbeitsage­ntur Augsburg, steht jedoch fest: „Wir hatten während der Verhandlun­gen stets einen guten Kontakt zum Personal- und Werksleite­r von UPM. Das ist nicht in allen Fällen so. Zudem habe ich den Eindruck, dass sich das Unternehme­n durchaus Gedanken über seine Mitarbeite­r macht und die erzielten Ergebnisse auch arbeitnehm­erfreundli­ch sind.“

Der Personalab­bau war für UPM nötig geworden, nachdem die Konzernspi­tze die Stilllegun­g der Papiermasc­hine 2 am Standort Augsburg beschlosse­n hatte. Hintergrun­d ist die Reduzierun­g der Produktion grafischer Papiere. Das Unternehme­n beschäftig­te bisher rund 820 Mitarbeite­r, 450 davon in der vom Stellenabb­au betroffene­n Produktion.

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Foto: Hochgemuth Bei UPM läuft seit Jahresanfa­ng nur noch eine Papiermasc­hine.

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