Augsburger Allgemeine (Land West)

So hat jeder sein Motto

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Jetzt ist sie da, die Zeit des Verzichts auf lieb gewordene kleine Sünden. Und der Beschluss dazu: Sechs Wochen lang ohne! Doch Fasten ist längst nicht gleich Fasten. Es gibt verschiede­ne Typen:

● Die Hardliner: Sie verzichten eisenhart gleich auf mehrere Sachen gleichzeit­ig, wie zum Beispiel Süßigkeite­n und Alkohol und halten ausnahmslo­s durch.

● Die Unverbesse­rlichen: Sie versuchen es jedes Jahr aufs Neue. Doch der Wille ist stark, das Fleisch ist schwach. Schon nach wenigen Tagen schleichen sich die ersten Ausnahmen ein und irgendwann fällt der Beschluss: Was soll’s, ich faste nächstes Jahr ...

● Die Schummler: Der Kollege hat mit seiner Frau beschlosse­n: Der Fernseher zu Hause bleibt aus. Doch schnell kommen leise Zweifel. Was tun, wenn abends der FC Bayern in der Champions League spielt? Ein Besuch in der Eckkneipe, in der so nebenbei ein Fernseher läuft, wäre dann doch ok, oder?

● Die Fünf Tage Faster: Eine Freundin, die ohne Flimmerkis­te auskommen möchte, schaut sonntags Tatort. Ihr Fasten-Prinzip: Die Glotze bleibt aus, außer am Sonntagabe­nd, das muss einfach sein.

Letztlich ist alles ganz einfach: Wir sehen es locker, nehmen es auch mit den Buchstaben nicht ganz so genau und wandeln das Motto um: sechs Wochen fast(en) ohne.

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