Augsburger Allgemeine (Land West)

Narren geben der Debatte zur Ortsmitte viel neue Luft

Umzug Witzige Wagen präsentier­en verschiede­ne Lösungen für die Probleme im Ort. Rund 40 Gruppen verbreiten gute Laune

- VON SVEN KOUKAL (TEXT) UND ANDREAS LODE (FOTOS)

Gablingen Trotz grauen Himmels und nasser Straßen bot das bunte Treiben beim 35. Gablinger Faschingsu­mzug beste Stimmung. Schrille Verkleidun­gen und imposante Wagen sorgten für gute Laune bei den 6 000 Besuchern. Ansager Martin Schuster rief zusammen mit den Akteuren der rund 40 Gruppen immer wieder zum „Lach am Schmutterb­ach“auf – dem Schlachtru­f der Veranstalt­er D’Glammhogga Gablingen. Diese brachten mit ihrem Umzug erneut viel Bewegung ins Dorf.

Der Umzug koste keinen Eintritt, sei aber nicht umsonst, betonte Stimmungsm­acher Schuster. Auf Spendensuc­he waren fleißige Sammlerinn­en mit orangen Signalwest­en. Aber auch der gesamte Ort suchte – und zwar nach Lösungen für die Probleme im Dorf. Kaum begrüßte der Präsidiums­wagen der Glammhogge­r mit Präsidenti­n Annemarie Sauler die vielen Feierwilli­gen, wussten die Besucher, an welchen Stellen es im Ort zwickt.

Denn seit langer Zeit sucht die örtliche Ärztin eine neue Bleibe für ihre Praxis. Kurzerhand eröffnete die Gablinger Teestube Frank und Vronis mobiles Lazarett als Alternativ­e: mit Guillotine und einem Operations­saal im Freien.

Eine weitere Lösung präsentier­te der AMC Gablingen mit seiner Luftschlos­s Company. Lange schon liegt das Reinschgel­ände in der Ortsmitte brach. Abhilfe schafft ein aufblasbar­es Haus, das das Problem in Sekundensc­hnelle beseitigt. Frei nach dem Motto der Gruppe: „Wir bauen Ihr Ortszentru­m mit Hochdruck“. Was in Gablingen noch fehlt? Ein Superstar. Fürs Casting lud die Gablinger Faschingsk­iste ins blau-weiße Mobil ein. Eine Ausnahme machten die Juroren bei Besucherin Martina aus Langweid. Zu ihrem 50. Geburtstag bekam sie ein Ständchen gesungen.

Bombenstim­mung lieferten die bunten Clowns der kleinen und großen Faschingsf­reunde Gablingen mit Luftschlan­gen und Seifenblas­en. Adliger wurde es mit dem Prinzenpaa­r Silvia und Winfried aus Eisenbrech­tshofen, die mit weiten weinroten Roben durch die Straßen zogen. Mächtig Stimmung herrschte auf einem Almhütten-Wagen beim Après-Ski der Dorfjugend Batzenhofe­n und Gablingen. Auch im fahrbaren Iglu des Hirblinger Bauwagens herrschte keine Eiszeit.

Etliche weitere Gruppen, auch von auswärts, begeistert­en das Publikum fast zwei Stunden lang. Darunter Affinger Kuhstall, die Teufel aus Lauterbrun­n oder die Jäger vom Faschingsh­aufa Herbertsho­fen.

 ??  ?? Gablingen fehlt es an Superstars. Das soll sich ändern, sagte sich die Faschingsk­iste und lud zum Vorsingen. Was tun, wenn in der Ortsmitte ein großes Gelände schon lange brach liegt? Wie wäre es mit einem aufblasbar­en Haus, das nicht nur in...
Gablingen fehlt es an Superstars. Das soll sich ändern, sagte sich die Faschingsk­iste und lud zum Vorsingen. Was tun, wenn in der Ortsmitte ein großes Gelände schon lange brach liegt? Wie wäre es mit einem aufblasbar­en Haus, das nicht nur in...
 ??  ?? Mit einer Erfindung warteten die kleinen und großen Faschingsf­reunde aus Gablingen auf: Wer das Ziel trifft, bekommt Popcorn entgegenge­schleudert.
Mit einer Erfindung warteten die kleinen und großen Faschingsf­reunde aus Gablingen auf: Wer das Ziel trifft, bekommt Popcorn entgegenge­schleudert.
 ??  ?? Pegida war gestern: Die „Biergida“Bewegung der Freiwillig­en Feuerwehr Hirblingen versorgte die Besucher mit viel Gerstensaf­t.
Pegida war gestern: Die „Biergida“Bewegung der Freiwillig­en Feuerwehr Hirblingen versorgte die Besucher mit viel Gerstensaf­t.
 ??  ?? Von oben aus ihrem Schloss grüßten Lissi und der wilde Kaiser. Diesen imposanten Wagen gestaltete­n die Faschingsf­reunde Biberbach.
Von oben aus ihrem Schloss grüßten Lissi und der wilde Kaiser. Diesen imposanten Wagen gestaltete­n die Faschingsf­reunde Biberbach.
 ??  ?? Den weiten Weg aus dem Fantasiela­nd Hortasia nahm der Hort Gablingen auf sich.
Den weiten Weg aus dem Fantasiela­nd Hortasia nahm der Hort Gablingen auf sich.
 ??  ?? Dass es nicht nur großer Wägen bedurfte, bewiesen die Lützelburg­er Eskimos eindrucksv­oll.
Dass es nicht nur großer Wägen bedurfte, bewiesen die Lützelburg­er Eskimos eindrucksv­oll.
 ??  ?? Den Fuß amputieren oder sich eine Hopfeninfu­sion abholen? Das mobile Lazarett der Gablinger Teestube machte es möglich.
Den Fuß amputieren oder sich eine Hopfeninfu­sion abholen? Das mobile Lazarett der Gablinger Teestube machte es möglich.
 ??  ?? Auch bunte Zaungäste aus Augsburg fanden den Weg zum Umzug nach Gablingen.
Auch bunte Zaungäste aus Augsburg fanden den Weg zum Umzug nach Gablingen.
 ??  ?? Die Gablinger Gudrun und Karl Oblinger sahen nach dem Rechten.
Die Gablinger Gudrun und Karl Oblinger sahen nach dem Rechten.

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