Augsburger Allgemeine (Land West)
Narren geben der Debatte zur Ortsmitte viel neue Luft
Umzug Witzige Wagen präsentieren verschiedene Lösungen für die Probleme im Ort. Rund 40 Gruppen verbreiten gute Laune
Gablingen Trotz grauen Himmels und nasser Straßen bot das bunte Treiben beim 35. Gablinger Faschingsumzug beste Stimmung. Schrille Verkleidungen und imposante Wagen sorgten für gute Laune bei den 6 000 Besuchern. Ansager Martin Schuster rief zusammen mit den Akteuren der rund 40 Gruppen immer wieder zum „Lach am Schmutterbach“auf – dem Schlachtruf der Veranstalter D’Glammhogga Gablingen. Diese brachten mit ihrem Umzug erneut viel Bewegung ins Dorf.
Der Umzug koste keinen Eintritt, sei aber nicht umsonst, betonte Stimmungsmacher Schuster. Auf Spendensuche waren fleißige Sammlerinnen mit orangen Signalwesten. Aber auch der gesamte Ort suchte – und zwar nach Lösungen für die Probleme im Dorf. Kaum begrüßte der Präsidiumswagen der Glammhogger mit Präsidentin Annemarie Sauler die vielen Feierwilligen, wussten die Besucher, an welchen Stellen es im Ort zwickt.
Denn seit langer Zeit sucht die örtliche Ärztin eine neue Bleibe für ihre Praxis. Kurzerhand eröffnete die Gablinger Teestube Frank und Vronis mobiles Lazarett als Alternative: mit Guillotine und einem Operationssaal im Freien.
Eine weitere Lösung präsentierte der AMC Gablingen mit seiner Luftschloss Company. Lange schon liegt das Reinschgelände in der Ortsmitte brach. Abhilfe schafft ein aufblasbares Haus, das das Problem in Sekundenschnelle beseitigt. Frei nach dem Motto der Gruppe: „Wir bauen Ihr Ortszentrum mit Hochdruck“. Was in Gablingen noch fehlt? Ein Superstar. Fürs Casting lud die Gablinger Faschingskiste ins blau-weiße Mobil ein. Eine Ausnahme machten die Juroren bei Besucherin Martina aus Langweid. Zu ihrem 50. Geburtstag bekam sie ein Ständchen gesungen.
Bombenstimmung lieferten die bunten Clowns der kleinen und großen Faschingsfreunde Gablingen mit Luftschlangen und Seifenblasen. Adliger wurde es mit dem Prinzenpaar Silvia und Winfried aus Eisenbrechtshofen, die mit weiten weinroten Roben durch die Straßen zogen. Mächtig Stimmung herrschte auf einem Almhütten-Wagen beim Après-Ski der Dorfjugend Batzenhofen und Gablingen. Auch im fahrbaren Iglu des Hirblinger Bauwagens herrschte keine Eiszeit.
Etliche weitere Gruppen, auch von auswärts, begeisterten das Publikum fast zwei Stunden lang. Darunter Affinger Kuhstall, die Teufel aus Lauterbrunn oder die Jäger vom Faschingshaufa Herbertshofen.