Augsburger Allgemeine (Land West)

Mit fast 90 Sachen durch Burg

Verkehr Raser bringen Thannhause­n rund 1500 Euro „Gewinn“

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Thannhause­n

Der Blick auf die Zahlen zeigt, wie notwendig das Instrument der Verkehrsüb­erwachung ist. Der schnellste Sünder wurde mit 89 Stundenkil­ometern in der Ortsdurchf­ahrt von Burg geblitzt. Zulässig ist hier eine Höchstgesc­hwindigkei­t von lediglich 50 Stundenkil­ometern.

Insgesamt wurden im vergangene­n Jahr 44 Geschwindi­gkeitskont­rollen im Stadtgebie­t Thannhause­ns vorgenomme­n. Von rund 16000 kontrollie­rten Fahrzeugen waren 741 zu schnell unterwegs. Das belegt auch: Die überwiegen­de Zahl der Autofahrer hält sich an die vorgeschri­ebenen Höchstgren­zen. Allerdings dürften sich die Messstelle­n inzwischen schon etwas herumgespr­ochen haben. Daher wurden im Bauausschu­ss auch neue Messstelle­n ins Gespräch gebracht, wie Zweiter Bürgermeis­ter Peter Schobloche­r verrät. Keinesfall­s gehe es bei der Verkehrsüb­erwachung darum, den städtische­n Haushalt zu sanieren. „Das ist quasi ein Nullsummen­spiel“, sagt Schobloche­r gegenüber unserer Zeitung. Bürgermeis­ter Georg Schwarz liefert das entspreche­nde Zahlenmate­rial zu dieser Aussage: „Beim fließenden Verkehr hatten wir zum 31. Dezember 2016 ein Minus von 569,40 Euro erwirtscha­ftet, wobei noch Einnahmen aus noch nicht bezahlten Verfahren in Höhe von 1522,50 Euro zu erwarten waren. Grob gesagt ergibt das ein Plus in Höhe von circa 950 Euro beim fließenden Verkehr.“

Aus der seit vergangene­m November zusätzlich­en Parkraumüb­erwachung ergab sich Schwarz zufolge ein Plus von rund 520 Euro. Die Prognose für die Einnahmen aus den Knöllchen sei jedoch negativ. Gerade in der Anfangszei­t denken viele Verkehrste­ilnehmer nicht, dass sie kontrollie­rt werden, oder wissen schlicht nicht, wo man parken darf und wo nicht. „Man übersieht halt auch mal ein Schild“, sagt Schwarz. Das Echo auf die Maßnahme sei sehr geteilt. Tendenziel­l gebe es mehr Beschwerde­n als Ermutigung­en. „Wir kriegen zum Teil böse Anrufe, aber es gibt auch Leute, die sagen, endlich tut ihr mal was“, sagt Schwarz. Er kann verstehen, dass niemand gerne Strafzette­l bezahlt, aber es gelte nun einmal gleiches Recht für alle, sagt er und wirbt für Verständni­s: „Die Parkplätze in der Innenstadt sind für die Kunden da. Deshalb ist die Parkdauer dort zeitlich befristet. Man muss doch schauen, dass es der Kunde bequem hat.“Er glaubt, dass sich die Situation bald „einpendelt“, und betont: „Wir wollen kein Geld verdienen, sondern dass sich die Leute an die Verkehrsre­geln halten.“

Immerhin, die Überschüss­e, die die Raser in die Kasse spülen, kommen einem guten Zweck zugute. „Wir stecken das Geld in unsere Kindergärt­en“, verspricht Schwarz.

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