Augsburger Allgemeine (Land West)
„In 23 DEL Jahren waren wir Anfang März noch nicht so weit in unserer Kaderpla nung.“
dass der Deutsch-Kanadier seine Facebook-Seite im Frühjahr 2016 abschaltete. Der 31-Jährige entpuppte sich als solider Rückhalt.
Die Defensive mit Kapitän Steffen Tölzer und den Verteidigern Brady Lamb, Mark Cundari oder Scott Valentine blockt so viele Schüsse wie kaum eine andere Abwehr. Im Sturm setzt der AEVZeitpunkt, Trainer auf den Faktor Geschwindigkeit. Seine Spiel-Philosophie: „Modernes Eishockey hat mit Speed zu tun.“Neben den letztjährigen Stützen wie Ben Hanowski und Spielmacher Drew LeBlanc überzeugten alle Neuverpflichtungen wie Topscorer Trevor Parkes (22 Tore/22 Vorlagen), Michael Davies oder Evan Trupp. Das Saisonziel ist typisch nordamerikanisch unbescheiden: die deutsche Meisterschaft. Etwas anderes könnten sich die Mannschaft und er nicht vornehmen, sagt Stewart.
Der Blick geht jedoch auf das erste Duell am Mittwoch in Nürnberg. Am Freitag (10. März) steigt das erste von mindestens zwei Heimspielen gegen die Franken im CurtFrenzel-Stadion. Der Ansturm auf die Tickets war riesig. Nach 20 Minuten war das erste Match ausverkauft, nach 90 Minuten waren die Karten für das Heimspiel zwei am 14. März ebenfalls so gut wie weg. Die Euphorie ist in der Stadt zu spüBetriebswirt ren. Es fühlt sich an wie im Jahr 2010, als die Panther mit dem Durchmarsch bis ins Finale und der Vizemeisterschaft für den größten Erfolg der Klubgeschichte sorgten. Damals feierte der AEV den Triumph, obwohl die Mannschaft danach auseinanderflog. In diesem Jahr ist es anders. Bereits 16 Verträge sind verlängert. Nur die Unterschrift des Trainers fehlt noch, aber der Hauptgesellschafter gibt sich gelassen: „Ich habe keinen Hinweis, dass sich Mike Stewart zu einem anderen Klub orientiert.“
Für die nächste Saison steht mehr als das Gerüst. „In 23 DEL-Jahren waren wir Anfang März noch nie so weit in unserer Kaderplanung“, sagt Sigl. Die Eishockey-Profis aus der Stadt der Puppenkiste ärgern die Platzhirsche der Liga. Wer des Sprüchleins von der Kirchenmaus Augsburg überdrüssig ist, dem antwortet der Gastronom: „Das ist dummerweise die Realität. Es wäre schön, wenn es anders wäre.“ -