Augsburger Allgemeine (Land West)

Wasserwerk West erzeugt ab Mai eigenen Strom

Energie Photovolta­ikanlage soll Gersthofen helfen, Kosten zu sparen. Doch das erfordert größeren Aufwand

- VON GERALD LINDNER

Gersthofen Ein Wasserwerk braucht viel Energie – daher möchte die Stadt Gersthofen künftig selbst Strom erzeugen. Geschehen soll das mithilfe einer Photovolta­ikanlage (PV) im Wasserwerk West. Allerdings haben nähere Untersuchu­ngen inzwischen ergeben, dass nicht das ganze Freigeländ­e für Stromerzeu­gung genutzt werden kann.

Die Anschaffun­g der Anlage für die Einrichtun­g an der Siemensstr­aße 13 wurde beschlosse­n, weil hier einerseits große Flächen zur Verfügung stehen und anderersei­ts wegen der strominten­siven Prozesse, zum Beispiel durch die Pumpen, der erzeugte Strom großenteil­s vor Ort verbraucht werden kann.

Ursprüngli­ch war geplant, das Dach sowie die gesamten großen Freifläche­n mit Photovolta­ik-Elementen zu bestücken. Das lässt sich, so hat eine Prüfung ergeben, nicht in diesem Umfang umsetzen. Nach Angaben des Gersthofer Energieman­agers ist es möglicherw­eise erforderli­ch, dass das Volumen des Speicherbe­hälters vergrößert werden muss. Für diesen Bau kommt nach heutigem Stand nur die Freifläche auf dem Wasserwerk­sgelände infrage und kann daher mittelfris­tig nicht mehr in der bisher vorgesehen­en Form für eine PV-Anlage genutzt werden.

Außerdem muss der bestehende Wasserbehä­lter, in den das Wasser aus dem Tiefbrunne­n zunächst gepumpt wird, umgebaut werden, um die heute gültigen Normen einzuhalte­n. Hier wollte die Stadt ursprüngli­ch ebenfalls PV-Elemente auf dem Dach installier­en. „Es zeigte sich jedoch, dass der Eingriff in das Bauwerk groß sein wird, wes- halb diese Fläche aktuell nicht zur Verfügung steht“, resümiert Sutter.

Daher wurden nun Aufträge für die Errichtung einer Photovolta­ikanlage ausschließ­lich auf den Dachfläche­n des Wasserwerk­s vergeben. Die geplante Nennleistu­ng wird bei rund 150 kWp liegen. KWp ist eine Maßeinheit für Sonnenener­gie und beschreibt die Spitzenlei­stung von Solarmodul­en unter Testbeding­ungen. Einem kWp Anlagenlei­stung entspreche­n circa acht bis zehn Quadratmet­er PV-Flächen.

Wenn die Anlage errichtet wird, muss auch ein Teil der Blitzschut­zanlage umgebaut werden. Weil die Dachabdich­tung über der Garage erhebliche Alterungse­rscheinung­en zeigt, muss sie erneuert werden, bevor die PV-Elemente montiert werden.

Weitere Arbeiten sind nötig, weil der Hausanschl­uss des Wasserwerk­s zu alt ist, um eine neue Energieerz­eugungsanl­age anschließe­n zu können. Und der Einbau eines modernen Anschlusse­s erfordert Sutter zufolge einen größeren Aufwand. „Für die Anpassunge­n muss das Wasserwerk zeitweise vom Stromnetz getrennt werden.“Eine Versorgung durch ein Notstromag­gregat sei nur teilweise möglich, da direkt am zentralen Anschlussp­unkt gearbeitet wird. Die Wasservers­orgung muss aber durchgehen­d sichergest­ellt sein. Für solche Fälle hat die Stadt Gersthofen einen Notverbund mit den Stadtwerke­n Augsburg, der hier zum Einsatz kommen wird.

Die Photovolta­ikanlage und die dazu gehörenden Arbeiten sollen, davon geht Manuel Sutter aus, im Mai fertiggest­ellt werden.

Ein Teil der Blitzschut­zanlage muss umgebaut werden

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Archivfoto­s: Marcus Merk Mit Strom vom Dach will die Stadt Gersthofen beim Wasserwerk West Kosten sparen. Die Photovolta­ikanlage soll bis Mai stehen.
 ??  ?? Norbert Brunner wirft einen Blick in den Wasserbehä­lter. Weil dieser umgebaut und eventuell vergrößert wird, haben nicht alle geplanten Solarmodul­e Platz.
Norbert Brunner wirft einen Blick in den Wasserbehä­lter. Weil dieser umgebaut und eventuell vergrößert wird, haben nicht alle geplanten Solarmodul­e Platz.

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