Augsburger Allgemeine (Land West)
Mit drei Sprüngen auf Rang drei
Leichtathletik Warum sich für David Kirch von der SpVgg Auerbach/Streitheim bei der deutschen Hallenmeisterschaft die Konzentration auf Weit- und Dreisprung ausgezahlt hat
Seit Jahren ärgerte sich der 18-jährige Leichtathlet David Kirch von der SpVgg Auerbach/ Streitheim, dass er bei deutschen Meisterschaften immer vorne dabei ist, aber leider nicht ganz an der Spitze.
Der Mehrkämpfer aus Diedorf holte in den letzten Jahren bayerische Meisterschaften im Fünf- und Zehnkampf, doch dies reichte nicht, um in Deutschland zu Titelehren zu kommen. Auch konnte er wegen des anstehenden Abiturs nicht so viel trainieren wie nötig. Deshalb entschied er im Herbst, sich auf Weitund Dreisprung zu konzentrieren – und das mit Erfolg. Wurde er vor drei Wochen noch bayerischer Meister in beiden Disziplinen, so krönte er seine noch junge Karriere jetzt mit einem dritten Platz und der Bronzemedaille bei den deutschen Jugendhallenmeisterschaften im Sindelfinger Glaspalast.
Bereits beim ersten von sechs Versuchen konnte Kirch jubeln. Mit 14,65 m verbesserte er im Dreisprung die von ihm gehaltene deutsche Jahresbestleistung um elf Zentimeter. Doch bereits zwei Minuten später hatte diese Leistung keinen Bestand mehr, denn sein größter Widersacher bei den bayerischen Meisterschaften, der vorjährige deutsche Vizemeister Paul Walschburger von den Stadtwerken München flog auf 15,03 m. Als wenig später Benjamin Gassioui vom VfB Stuttgart sogar auf 15,08 m sprang, schien die Sache gelaufen. Der Auerbacher Kirch legte eine tolle Serie hin, die beiden Ersten konnte er aber nicht mehr erreichen. Im Gegenteil, Walschburger, den er bei den Bayerischen noch klar besiegen konnte, setzte alles auf eine Karte und steigerte sich beim vorletzten Versuch sogar noch auf die Siegesweite von 15,26 m.
Wie es sich für einen Sportsmann gehört, war Kirch dann auch der erste Gratulant bei seinem Schulkameraden und Trainingspartner vom Bert-Brecht-Sportgymnasium in Nürnberg.
Seine erste Medaille bei deutschen Meisterschaften tröstete David Kirch darüber hinweg, dass sein Start im Weitsprung am Vortag total schiefging. Mit drei ungültigen Versuchen war der Auftritt des Auerbachers bereits nach dem Vorkampf zu Ende.