Augsburger Allgemeine (Land West)
Reitenbuch wird zur Baustelle
Verkehr Die Arbeiten für die Dorferneuerung im Fischacher Ortsteil nehmen Fahrt auf. Bis Jahresende wird die Ortsdurchfahrt gesperrt und erneuert
Die Dorferneuerung im Fischacher Ortsteil Reitenbuch nimmt Fahrt auf. Im Rahmen dieses Projekts wird die komplette Durchfahrt des Ortsteils erneuert. Am heutigen Freitag findet dazu der offizielle Spatenstich statt, teilt Bürgermeister Peter Ziegelmeier mit.
Die Bauarbeiten sind umfangreich. In der Sonnen- und Dorfstraße werden zunächst alle Fahrbahnbeläge entfernt. Dann stehen Kanalbauarbeiten sowie die Erdarbeiten diverser Versorger an. Wenn diese Tätigkeiten und Sanierungen abgeschlossen sind, werden die beiden Straßen neu ausgebaut. Auch die Platzgestaltung am Kinder- und Jugendheim Josefsheim wird in Angriff genommen.
Los geht es mit dem Projekt dann ab Montag. Voraussichtliche Fertigstellung ist – je nach Witterung – Ende dieses Jahres. Die dafür durchgeführte Vollsperrung der Ortsdurchfahrt begründen die Verantwortlichen mit zwei Punkten. Einmal trage diese Maßnahme zur Erhöhung der Qualität bei, zum anderen reduziere sich dadurch die Gesamtbauzeit, heißt es.
Die Vollsperrung bringt für die Autofahrer aber eine Reihe von Nachteilen: So sind sämtliche Ortsdurchfahrten aus den Verbindungsstraßen Aretsried-Reitenbuch, Wollishausen-Reitenbuch und B 300-Reitenbuch jeweils nur bis kurz vor dem Ortseingang Reitenbuch befahrbar. Die Zufahrt für Anlieger ist bis zur Baustelle möglich.
Auch der Busverkehr ist betroffen
Die Bauarbeiten tangieren zudem den Schul- und Linienbusverkehr der Linie 606 und 607. In diesem Zusammenhang ist die Verlegung der Bushaltestelle „Reitenbuch Ort“notwendig. Bis voraussichtlich Ende März/Anfang April fahren die Busse über die B300-Sonnenstraße zu und wieder ab. Der Zu- und Ausstieg für die Fahrgäste erfolgt am Maibaum-Platz.
Die Dorferneuerung Reitenbuch, gefördert vom Amt für Ländliche Entwicklung in Krumbach, geht auf das Jahr 2008 zurück. Damals wurden die ersten Schritte ins Auge gefasst. Ziele waren unter anderem die Förderung von privaten Bauvorhaben zur Erhaltung oder Wiederbelebung der Bausubstanz, die Schaffung von dörflichen Gemeinschafts- und die Verbesserung der innerörtlichen Begrünung.
2009 wurde dann der Plan zur Dorferneuerung zusammen mit dem Markt Fischach aufgestellt. Anlass dazu war unter anderem, dass das alteingesessene Dorfgasthaus seinen Betrieb eingestellt hatte.
Im ersten Schritt der Dorferneuerung wurden das neue Bürgerheim und das neue Feuerwehrgerätehaus verwirklicht. Ersteres diente als Heimstätte für die Reitenbucher Vereine und als Mittelpunkt des dörflichen Lebens. Das Domizil für die Floriansjünger stand unter dem Sicherheitsaspekt für die Bürger des Ortsteils.
Ziel dieses Gemeinschaftshauses war, die Standortqualität und die Lebensverhältnisse zu verbessern. Dabei setzen sowohl das Amt für Ländliche Entwicklung als auch die Marktgemeinde auf die Aktivierung der Eigenkräfte und die Stärkung der im Ortsteil vorhandenen Potenziale. Die Rechnung ging auf. So werden zuversichtlich die jetzigen Maßnahmen gestartet.
Aber nicht nur das neue Projekt Reitenbuch II wird auf den Weg gebracht. Parallel dazu entsteht der Bau der lang diskutierten Abbiegespur an der Staatsstraße 2026 zwischen Margertshausen und Fischach. Er geht voraussichtlich bis 13. April über die Bühne. Das Vorhaben zieht eine halbseitige Sperrung der Strecke im Bereich der Ausfahrt nach Reitenbuch mit sich. Die ersten Arbeiten dazu sind bereits durchgeführt worden.
Hier werde übrigens während der gesamten Bauzeit die Zufahrt in Richtung Reitenbuch komplett gesperrt sein, informieren die Teilnehmergemeinschaft Reitenbuch II und der Markt Fischach. Nach Abräumen schluss der Bauarbeiten an der Abbiegespur sei die Verbindung Staatsstraße 2026-Reitenbach dann ebenfalls bis zum Ortseingang Reitenbuch wieder befahrbar.