Augsburger Allgemeine (Land West)
Lärmschutzwände sind sanierungsbedürftig
Verkehr Beim öffentlichen Termin der CSU in Kriegshaber standen Bauthemen im Mittelpunkt. Bürger ärgern sich über eine heruntergekommene Immobilie in der Ulmer Straße. Wie es auf dem Linde-Areal weitergeht
Kriegshaber Wenn Bürger sich mit ihren Sorgen an Politiker wenden, geht es um den Verkehr; so auch bei der öffentlichen Fraktionssitzung der CSU in der Hermann-SchmidAkademie (wir berichteten). Es gab aber auch noch andere Themen. ● Linde Areal Wann auf dem Gelände östlich des Spektrum-Klubs endlich gebaut werde, wollte Birgit Ritter als zweite Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Kriegshaber wissen. Mark Dominik Hoppe, Chef der städtischen Wohnungsbaugesellschaft, sagte, dass aus Sicht seines Unternehmens alle Fragen zum Thema Schallschutz geklärt seien. „Leider sehen die Verantwortlichen des Klubs das anders. Kommt es in den nächsten zwei Monaten zu keiner Einigung, werden wir auch dieses Jahr nicht anfangen können zu bauen. Das ist ärgerlich“, so Hoppe. Entstehen sollen 26 Wohnungen sowie Büros für den allgemeinen Sozialdienst der Stadt. ● Weltwiese Eine Besucherin erkundigte sich, ob es noch Pläne für die Bebauung der Weltwiese an der Carl-Schurz-Straße gebe. „Aktuell nicht“, informierte Baureferent Gerd Merkle. WBG-Chef Hoppe sagte auf Nachfrage unserer Zeitung, dass das Areal in den Planungen der WBG eine Rolle spiele, aber „eher nicht vor 2022“. Die Weltwiese ist rund 26000 Quadratmeter groß. „Das Grundstück gehört uns. Bei dem Baudruck und den Preisen wäre es unverantwortlich, wenn wir da nichts machen“, so Hoppe. Zudem gebe es im nahen Reese-Park inzwischen auch eine große Grünfläche als Ersatz für die Weltwiese. ● Wohnen im Alter Handlungsbe- darf sieht Ritter beim Thema bezahlbares und barrierefreies Wohnen. „Wir blicken alle neidisch rüber nach Pfersee zum ChristianDierig-Haus. So etwas müsste es hier auch geben, damit die Menschen im Alter in Kriegshaber bleiben können.“Bürgermeisterin Eva Weber notierte sich das Anliegen und versprach eine Rückmeldung. ● Nahversorgung Sehnsüchtig warten viele Bürger in Kriegshaber seit Jahren auf den Nahversorger im Norden des Reese-Areals an der Ulmer Straße. Baubeginn für den Vollsortimenter könne noch 2017 sein, wenn die nötigen Unterlagen schnell da seien, so Hoppe. „Ich vermute aber, es wird eher April 2018 und dann wird zwei Jahre gebaut.“● Oberhauser Bahnhof Ein Thema, das ebenfalls viele Kriegshaber um- treibt, ist die Situation am Oberhauser Bahnhof. „Ich pendle jeden Tag nach München und die Situation wird immer schlimmer. Ich verstehe nicht, wieso die Stadt hier nicht handelt“, klagte ein Anwohner aus dem Kobelweg. Die Stadträte haben kürzlich beschlossen, dass Räume angemietet werden sollen, in denen sich die Trinker- und Drogenszene aufhalten kann und so weniger präsent ist auf dem Helmut-HallerPlatz. „Wir sind nicht überzeugt von der Idee, akzeptieren aber die demokratische Entscheidung des Ausschusses“, sagte der Vorsitzende der CSU-Stadtratsfraktion Bernd Kränzle. Ginge es nach der CSU, wäre es besser gewesen „Anreize zu minimieren“.
Peter Schwab, CSU-Stadtrat aus dem Bärenkeller, plädiert dafür, dass der frühere Spielplatz neben dem Bahnhofsgebäude überdacht werde. Dort hält sich die Szene derzeit größtenteils auf. Bei Regen ist die Fläche schlammig und die Abhängigen weichen zu den Haltestellenhäuschen und dem Bahnhofsgebäude aus. „Wichtig ist aus meiner Sicht auch, eine vernünftige Begrünung des Platzes. Die Betonkübel mit den Pflanzen geben ein jämmerliches Bild ab“, so Schwab. ● Schandfleck Verbesserungsbedarf sahen mehrere Gäste der Fraktionssitzung beim ehemaligen Gasthaus Schwarzer Adler, Ulmer Straße 127. Der Eigentümer müsse verpflichtet werden, wenigstens die Fassade zu erneuern und den Rasen zu mähen, forderte Rolf Schnell, Vorsitzender der CSU-Kriegshaber. Baureferent Merkle informierte, dass es bereits ein Sechs-Augen-Gespräch mit dem Eigentümer, Oberbürgermeister Kurt Gribl und ihm gegeben habe. „Der Eigentümer hat klar gemacht, dass diese Immobilie für ihn keine Priorität hat. Der Denkmalschutz kann hier erst tätig werden, wenn Gefahr im Verzug ist. Das ist bislang noch nicht der Fall.“● Lärmschutz In schlechtem Zustand sind auch die Lärmschutzwände entlang der B 17. „Die Situation auf Höhe des Osterfeldparks ist schlimm. Wann macht die Stadt da etwas?“, fragte ein Besucher. Merkle bestätigte das Problem. Die Stadt sei an dem Thema dran. Derzeit werde im Bereich zwischen Eichleitner- und Gabelsberger Straße in Göggingen erneuert. Weil es keine Zuschüsse gebe, müsse die Maßnahme aus dem Haushalt der Stadt finanziert werden. Deshalb dauere die Sanierung länger. ● Bayerisches Rotes Kreuz (BRK) Seit 1901 gibt es die Sanitätsbereitschaft in Kriegshaber. Noch befinden sich die Räumlichkeiten in der Oberen Osterfeldstraße. Spätestens im März 2018 müsse das BRK aber ausziehen und suche deswegen nach neuen Räumen, berichtete ein BRK-Mitglied. „Wir benötigen eine Immobilie mit einem etwa zwei mal acht Meter großen Lagerraum, einem Schulungsraum für 15 bis 20 Personen und Platz für ein kleines Büro. Ein Stellplatz für das Notfallfahrzeug der Retter wäre auch wünschenswert.“Wer helfen kann, wendet sich an Michael Gebler, Geschäftsführer des Kreisverbandes Augsburg-Stadt unter Telefon 0821/32900110.