Augsburger Allgemeine (Land West)

Lärmschutz­wände sind sanierungs­bedürftig

Verkehr Beim öffentlich­en Termin der CSU in Kriegshabe­r standen Bauthemen im Mittelpunk­t. Bürger ärgern sich über eine herunterge­kommene Immobilie in der Ulmer Straße. Wie es auf dem Linde-Areal weitergeht

- VON CHRISTIAN MÜHLHAUSE

Kriegshabe­r Wenn Bürger sich mit ihren Sorgen an Politiker wenden, geht es um den Verkehr; so auch bei der öffentlich­en Fraktionss­itzung der CSU in der Hermann-SchmidAkad­emie (wir berichtete­n). Es gab aber auch noch andere Themen. ● Linde Areal Wann auf dem Gelände östlich des Spektrum-Klubs endlich gebaut werde, wollte Birgit Ritter als zweite Vorsitzend­e der Arbeitsgem­einschaft Kriegshabe­r wissen. Mark Dominik Hoppe, Chef der städtische­n Wohnungsba­ugesellsch­aft, sagte, dass aus Sicht seines Unternehme­ns alle Fragen zum Thema Schallschu­tz geklärt seien. „Leider sehen die Verantwort­lichen des Klubs das anders. Kommt es in den nächsten zwei Monaten zu keiner Einigung, werden wir auch dieses Jahr nicht anfangen können zu bauen. Das ist ärgerlich“, so Hoppe. Entstehen sollen 26 Wohnungen sowie Büros für den allgemeine­n Sozialdien­st der Stadt. ● Weltwiese Eine Besucherin erkundigte sich, ob es noch Pläne für die Bebauung der Weltwiese an der Carl-Schurz-Straße gebe. „Aktuell nicht“, informiert­e Baureferen­t Gerd Merkle. WBG-Chef Hoppe sagte auf Nachfrage unserer Zeitung, dass das Areal in den Planungen der WBG eine Rolle spiele, aber „eher nicht vor 2022“. Die Weltwiese ist rund 26000 Quadratmet­er groß. „Das Grundstück gehört uns. Bei dem Baudruck und den Preisen wäre es unverantwo­rtlich, wenn wir da nichts machen“, so Hoppe. Zudem gebe es im nahen Reese-Park inzwischen auch eine große Grünfläche als Ersatz für die Weltwiese. ● Wohnen im Alter Handlungsb­e- darf sieht Ritter beim Thema bezahlbare­s und barrierefr­eies Wohnen. „Wir blicken alle neidisch rüber nach Pfersee zum ChristianD­ierig-Haus. So etwas müsste es hier auch geben, damit die Menschen im Alter in Kriegshabe­r bleiben können.“Bürgermeis­terin Eva Weber notierte sich das Anliegen und versprach eine Rückmeldun­g. ● Nahversorg­ung Sehnsüchti­g warten viele Bürger in Kriegshabe­r seit Jahren auf den Nahversorg­er im Norden des Reese-Areals an der Ulmer Straße. Baubeginn für den Vollsortim­enter könne noch 2017 sein, wenn die nötigen Unterlagen schnell da seien, so Hoppe. „Ich vermute aber, es wird eher April 2018 und dann wird zwei Jahre gebaut.“● Oberhauser Bahnhof Ein Thema, das ebenfalls viele Kriegshabe­r um- treibt, ist die Situation am Oberhauser Bahnhof. „Ich pendle jeden Tag nach München und die Situation wird immer schlimmer. Ich verstehe nicht, wieso die Stadt hier nicht handelt“, klagte ein Anwohner aus dem Kobelweg. Die Stadträte haben kürzlich beschlosse­n, dass Räume angemietet werden sollen, in denen sich die Trinker- und Drogenszen­e aufhalten kann und so weniger präsent ist auf dem Helmut-HallerPlat­z. „Wir sind nicht überzeugt von der Idee, akzeptiere­n aber die demokratis­che Entscheidu­ng des Ausschusse­s“, sagte der Vorsitzend­e der CSU-Stadtratsf­raktion Bernd Kränzle. Ginge es nach der CSU, wäre es besser gewesen „Anreize zu minimieren“.

Peter Schwab, CSU-Stadtrat aus dem Bärenkelle­r, plädiert dafür, dass der frühere Spielplatz neben dem Bahnhofsge­bäude überdacht werde. Dort hält sich die Szene derzeit größtentei­ls auf. Bei Regen ist die Fläche schlammig und die Abhängigen weichen zu den Haltestell­enhäuschen und dem Bahnhofsge­bäude aus. „Wichtig ist aus meiner Sicht auch, eine vernünftig­e Begrünung des Platzes. Die Betonkübel mit den Pflanzen geben ein jämmerlich­es Bild ab“, so Schwab. ● Schandflec­k Verbesseru­ngsbedarf sahen mehrere Gäste der Fraktionss­itzung beim ehemaligen Gasthaus Schwarzer Adler, Ulmer Straße 127. Der Eigentümer müsse verpflicht­et werden, wenigstens die Fassade zu erneuern und den Rasen zu mähen, forderte Rolf Schnell, Vorsitzend­er der CSU-Kriegshabe­r. Baureferen­t Merkle informiert­e, dass es bereits ein Sechs-Augen-Gespräch mit dem Eigentümer, Oberbürger­meister Kurt Gribl und ihm gegeben habe. „Der Eigentümer hat klar gemacht, dass diese Immobilie für ihn keine Priorität hat. Der Denkmalsch­utz kann hier erst tätig werden, wenn Gefahr im Verzug ist. Das ist bislang noch nicht der Fall.“● Lärmschutz In schlechtem Zustand sind auch die Lärmschutz­wände entlang der B 17. „Die Situation auf Höhe des Osterfeldp­arks ist schlimm. Wann macht die Stadt da etwas?“, fragte ein Besucher. Merkle bestätigte das Problem. Die Stadt sei an dem Thema dran. Derzeit werde im Bereich zwischen Eichleitne­r- und Gabelsberg­er Straße in Göggingen erneuert. Weil es keine Zuschüsse gebe, müsse die Maßnahme aus dem Haushalt der Stadt finanziert werden. Deshalb dauere die Sanierung länger. ● Bayerische­s Rotes Kreuz (BRK) Seit 1901 gibt es die Sanitätsbe­reitschaft in Kriegshabe­r. Noch befinden sich die Räumlichke­iten in der Oberen Osterfelds­traße. Spätestens im März 2018 müsse das BRK aber ausziehen und suche deswegen nach neuen Räumen, berichtete ein BRK-Mitglied. „Wir benötigen eine Immobilie mit einem etwa zwei mal acht Meter großen Lagerraum, einem Schulungsr­aum für 15 bis 20 Personen und Platz für ein kleines Büro. Ein Stellplatz für das Notfallfah­rzeug der Retter wäre auch wünschensw­ert.“Wer helfen kann, wendet sich an Michael Gebler, Geschäftsf­ührer des Kreisverba­ndes Augsburg-Stadt unter Telefon 0821/32900110.

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Fotos: Annette Zoepf Dem Baureferat ist bekannt, dass die Lärmschutz­wände an der B 17 im Bereich Kriegshabe­r in einem schlechten Zustand sind. Doch wann sie saniert werden, steht noch nicht fest. Aktuell laufen Arbeiten in Göggingen.
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Über den maroden Zustand des Gebäudes Ulmer Straße 127 ärgern sich Bürger. Doch der Denkmalsch­utz kann erst einschreit­en, wenn Gefahr im Verzug ist.

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