Augsburger Allgemeine (Land West)
Wettbewerb auf der Schiene
Wie heißt es so schön: Konkurrenz belebt das Geschäft. Zugegeben, eine manchmal abgegriffene Formel. In Sachen Paartal- und Ammerseebahn und darüber hinaus haben die Fahrgäste und übrigens auch der Steuerzahler seit 2009, beziehungsweise 2010, auf alle Fälle vom Wettbewerb auf der Schiene profitiert. Seit die Regiobahn dort mit modernen Triebwagen unterwegs ist, haben sich Komfort, Service und Information deutlich verbessert. Die zusätzlichen Verbindungen durch den Regio-SchienenTakt führt die Regiobahn aber nur aus. Die Tochter eines französischen Verkehrskonzerns führt ihn gut aus. Bestellt hat den verbesserten Öffentlichen Personennahverkehr aber die Bayerische Einsenbahngesellschaft im Auftrag des Freistaats, in Zusammenarbeit mit dem Augsburger Verkehrsverbund und auch erst nach langjähriger und intensiver Vorarbeit und auf Druck der kommunalen Politik.
Die Regiobahn hat sich bei der letzten Ausschreibung gegen die Deutsche Bahn durchgesetzt. Es ist klar, dass der deutsche Konzern diese Linien von den Franzosen zurückhaben will. Dazu muss er aber ein besseres Angebot abgeben und die BRB hat die Latte zweifellos nach oben gehoben. Überraschend ist vielleicht, dass die Bahn schon für den Übergangsvertrag von nur zwei Jahren ins Rennen geht und nicht abwartet, bis die eigentliche Ausschreibung für die „Augsburger Netze“kommt. Das bedeutet: Die Bahn will und braucht diesen Auftrag und die BRB wird ihn keineswegs kampflos preisgeben. Wie gesagt, Konkurrenz belebt das Geschäft – es wird spannend.