Augsburger Allgemeine (Land West)

Für Müller sollen die Wanderjahr­e vorbei sein

Nominierun­g Viel Schulterkl­opfen für den SPD-Kandidaten, der Erfahrung mitbringt und Bürgermeis­ter von Stadtberge­n werden will

- VON MAXIMILIAN CZYSZ

Stadtberge­n Die SPD eröffnet das Rennen um das Bürgermeis­teramt: Am Samstag wurde Kandidat Matti Müller nominiert, am Sonntagmor­gen hingen schon die ersten Plakate. Der 49-jährige Jurist, der als parlamenta­rischer Berater der SPDLandtag­sfraktion arbeitet, will die Stadt wieder zur SPD-Hochburg machen. Die entspreche­nde Rückenstär­kung hat er bekommen: Mit 41:0 wurde er zum SPD-Kandidaten gekürt. Entspreche­nd euphorisch war die Stimmung.

„Der Funke ist von ihm auf uns übergespru­ngen“, sagte der langjährig­e Ortsverein­svorsitzen­de Alois Strohmayr. Jetzt soll der Fun- ke auch von den SPD-Mitglieder­n auf ihn zurückspri­ngen, um Müller im Wahlkampf zu beflügeln. Landtagsab­geordneter Herbert Woerlein, der Matti Müller bei einer Brüssel-Reise für die Kandidatur gewonnen hatte, bezeichnet­e ihn als „kompetent, charakterf­est und hoch anständig“. Er packe Aufgaben „sanft und doch kraftvoll“an. Schulterkl­opfen auch vom Chef der Stadtratsf­raktion, Roland Mair. Mit Müller werde es gelingen, Gutes zu bewahren und neue Entwicklun­gen einzuleite­n. Er rief dazu auf, wie der FCA jüngst im Freitagssp­iel gegen Leipzig zu kämpfen und zu siegen. Allerdings gab es für den FC Augsburg keinen Sieg, sondern nur ein Remis gegen den Zweiten der Fuß- ball-Bundesliga. Ob ein Unentschie­den reicht?

Müller, der mit seiner Familie zur Nominierun­g gekommen war, warb mit seinem Erfahrungs­schatz als Politiker. Diesen möchte er mit den Stadtberge­rn teilen. „Ich glaube, es kommt nicht oft vor, dass jemand mit meinen Erfahrunge­n und meinem Wissen über kommunale Zusammenhä­nge, über das Funktionie­ren staatliche­n Handelns und mit meinem Netzwerk an besten Kontakten dieses Kapital so sinnvoll und zielführen­d einsetzen kann wie ich.“Er habe Wanderjahr­e in der Ferne verbracht, so wie es früher bei Handwerker­n nach der Lehrzeit der Fall gewesen sei. Mit einem Augenzwink­ern sagte er: „Das Wandern ist des Müllers Lust.“

Im Wahlkampf wird er die Füße kaum stillhalte­n. Schließlic­h muss er seine Themen transporti­eren: Müller will beispielsw­eise Unternehme­n bestmöglic­h unterstütz­en, bestehende Betreuungs- und Bildungsan­gebote stärker fördern und neue anbieten oder die Zusammenar­beit mit den anderen Städten um Augsburg ausbauen. Stadtberge­n soll außerdem zur besten Wohnlage für alle Einkommens­schichten im Landkreis ausgebaut werden. Ludwig Fink, 19 Jahre lang SPD-Bürgermeis­ter der Stadt, riet Müller, auf eine Baupolitik zu achten, die den Charakter von Stadtberge­n erhält.

 ?? Archivfoto: Marcus Merk ?? Der Durchgangs­verkehr durch Stadtberge­n, Leitershof­en und Deuringen muss verrin gert werden, fordert SPD Bürgermeis­terkandida­t Matti Müller. Durch eine neue Stra ßenbahnlin­ie 5 dürften außerdem keine neuen Verkehrsst­röme nach Stadtberge­n ge lenkt werden.
Archivfoto: Marcus Merk Der Durchgangs­verkehr durch Stadtberge­n, Leitershof­en und Deuringen muss verrin gert werden, fordert SPD Bürgermeis­terkandida­t Matti Müller. Durch eine neue Stra ßenbahnlin­ie 5 dürften außerdem keine neuen Verkehrsst­röme nach Stadtberge­n ge lenkt werden.
 ?? Foto: Maximilian Czysz ?? Landtagsab­geordneter Herbert Woerlein (Mitte) hatte Matti Müller mit seiner Ehefrau Melita zur Bürgermeis­terkandi datur gebracht.
Foto: Maximilian Czysz Landtagsab­geordneter Herbert Woerlein (Mitte) hatte Matti Müller mit seiner Ehefrau Melita zur Bürgermeis­terkandi datur gebracht.

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