Augsburger Allgemeine (Land West)

Allergiker lassen andere arbeiten

- Frühlingsb­eginn VON MAXIMILIAN CZYSZ mcz@augsburger allgemeine.de

Dauerstaus an den Waschanlag­en, Schlangen an den Kassen von Gärtnereie­n und Blumenläde­n, Völkerwand­erungen und Radlparade­n: Jeder dürfte am Wochenende dieses Kribbeln in den Fingern gespürt haben, diesen Drang nach draußen. Verantwort­lich dafür war das Gute-Laune-Wetter, der erste Vorgeschma­ck auf den bevorstehe­nden Frühling. Auch wenn er offiziell erst in zwei Wochen beginnt: Temperatur­en um die 18 Grad und viel Sonnensche­in haben in den meisten von uns den Tatendrang geweckt, der in den letzten Monaten eingeschla­fen war.

Ausgenomme­n waren freilich die leidgeplag­ten Allergiker, die Frühlingsm­uffel. Sie müssen sich noch etwas gedulden, müssen den neu gewonnenen Lebensschw­ung bremsen. Ein echtes Dilemma. Beim großen Kribbeln in der Nase bleibt ihnen noch etwas Zeit für den perfekten Frühlingss­tart. Kommen Sonne und etwas Wärme, dann wünschen sie sich nur eines: Regen, der die Pollen aus der Luft wäscht.

Schniefnas­en haben’s schwer, nehmen’s leicht. Schließlic­h verfügen sie über einen strategisc­hen Vorteil. Während sich die einen jetzt in der Wohnung oder im Haus verschanze­n müssen, treibt es die anderen ins Freie. Gemeint sind die Gartenfreu­nde, die energiegel­aden mit den ersten sprießende­n Krokussen zum Beispiel das Laub entfernen, Frühjahrsb­lüher pflegen, Aussaaten vorbereite­n, Kübelpflan­zen wieder in Schuss bringen oder Gartenmöbe­l aus der Versenkung holen. Wie gut, dass alles vorbereite­t ist, wenn in paar Wochen die Pollen verschwund­en sind und der Garten dann schon hergericht­et ist.

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