Augsburger Allgemeine (Land West)
Pflegekräfte lernen mehr über würdevolles Sterben
Pflege In Stadtbergen soll die Palliativbetreuung intensiviert werden. Was die Unterzeichnung einer Charta damit zu tun hat
Stadtbergen
Schmerzen richtig behandeln, den schlechter werdenden Gesundheitszustand des Betroffenen erkennen und darauf reagieren. Auch der richtige Umgang mit Angehörigen, Krisenintervention sowie die Themen Abschied, Tod und Trost sollen in Stadtbergen einen größeren Stellenwert einnehmen.
Die Idee, das palliative Angebot in der Stadt auszuweiten, kam vor zwei Jahren im Pflegeheim Schlößle auf. Damals hatte es viele Sterbefälle binnen eines Jahres gegeben. Ein- richtungsleiterin Cornelia Geppert sah Handlungsbedarf: „Nur mit hoher Fachlichkeit kann professionell und würdevoll gepflegt werden.“
Offiziell hat sich Stadtbergen nun zur Ausweitung des Hospizgedankens bekannt. Bürgermeister Paul Metz stellte das Rahmenkonzept zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland vor. In dieser sogenannten Charta ist das Recht auf würdiges Sterben festgeschrieben. Zusammen mit Dr. Ilona Luttmann, Fachvorsitzende für Altenhilfe der Diakonie Augsburg, und Dr. Eckhard Eich- ner, Vorsitzender der Augsburger Hospiz- und Palliativversorgung, unterzeichnete Metz diese Charta.
„Der palliative Gedanke muss in den Alltagsrhythmus im Heim eingebettet werden. Die neue Heimkultur wirkt sich aus“, stellte Dr. Luttmann fest. Die Mitarbeiter übten zwei Monate an einem virtuellen Patienten. 24 von 40 Beschäftigten wurde nun das Zertifikat für die Schulung überreicht. Der Rest war parallel im Einsatz.
„Die Pflege macht zu keiner Zeit Halt“, erklärte Einrichtungsleiterin Cornelia Geppert.