Augsburger Allgemeine (Land West)

Warum privatisie­rt?

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Zu „Atomdeal mit Schönheits­fehlern“(Wirtschaft) vom 10. März: Als „einfacher“Ingenieur bin ich wirtschaft­lich vielleicht nicht fit genug, um das richtig zu erfassen. Trotzdem: Die Kosten für Rückbau und die „Entsorgung“werden also um viele Prozentpun­kte (wenn das so läuft wie bei nahezu allen größeren Bauvorhabe­n) oder sogar das x-Fache (wenn Risiken grundsätzl­ich falsch eingeschät­zt werden) höher sein als die Rücklagen oder der sogenannte staatliche Fonds.

Warum musste dann die Stromerzeu­gung und -verteilung vorher unbedingt privatisie­rt werden? Soweit ich mich erinnere, haben die Stromkonze­rne jedes Jahr Gewinne im Milliarden-Bereich gemacht (und die Stromkoste­n für den Privatkund­en sind seit der „Liberalisi­erung“keineswegs gesunken). Diese Gewinne hätte entweder der Staat für seinen üppigen Schuldenbe­rg verwenden oder gleich selbst die Rücklagen bilden können, wenn er ohnehin das „Restrisiko“(schön doppeldeut­ig) trägt.

Joachim Rehm, Obergriesb­ach

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