Augsburger Allgemeine (Land West)

Beim Gespräch verriet Wolfgang Schäuble noch ein kleines Geheimnis

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Sein Terminkale­nder ist prall gefüllt, die Tage sind unveränder­t von morgens bis zum Abend auf das Engste durchge taktet. Wolfgang Schäuble, mittler weile 74 Jahre und mit einer bald 45 jährigen Zugehörigk­eit zum Deutschen Bundestag mit Abstand dienstälte­ster Politiker in Berlin, gönnt sich keine Atempause – und zeigt auch keine Ermüdungse­rscheinun gen. Für das Gespräch mit unserer Zei tung nimmt er sich eine Stunde Zeit. Und nichts bringt ihn dabei aus der Ruhe. Gelassen und entspannt ana lysiert er in offenen Worten die interna tionale Lage und nimmt zu den aktu ellen Problemen Stellung. Und an Herausford­erungen herrscht kein Mangel. Die Haushaltsb­eratun gen für 2018 laufen, diesen Mittwoch verabschie­det das Kabinett die Eck punkte des Etats, am Donnerstag trifft er sich zum ersten Mal mit seinem neuen US Amtskolleg­en Steven Mnu chin, einem früheren Investment banker, am Freitag und Samstag findet unter seinem Vorsitz das Treffen der Finanzmini­ster und Notenbankc­hefs der 20 wichtigste­n Wirtschaft­snationen in Baden Baden statt. Doch im Ministerbü­ro im vierten Stock des Finanzmini­steriums in der Berli ner Wilhelmstr­aße ist von der Hektik nichts zu spüren. Ursprüngli­ch, ver rät der Finanzmini­ster lachend ein klei nes Geheimnis, habe man im Vorfeld auf internatio­naler Ebene das letzte Wochenende im Februar für das G 20 Treffen der Finanzmini­ster vorge sehen. Doch das sei ja das Fast nachtswoch­enende gewesen, ein Ding der Unmöglichk­eit. „Da hätte ich mich in Baden Baden nicht mehr sehen lassen können.“Und so setzte er alle diplomatis­chen Hebel in Bewegung, um das Treffen drei Wochen nach hinten zu verlegen. „Das haben wir noch müh sam hinbekomme­n.“Auf die Gespräche mit seinen Amtskol legen, von denen er viele schon seit Jahren auch persönlich gut kennt, freut er sich. „Jetzt brauchen wir nur noch gutes Wetter“, wünscht er sich für den Gipfel. „Wenn die Sonne scheint, war das die Bundesregi­erung. Wenn’s nicht so gut wird, ist die baden württem bergische Landesregi­erung verantwort lich“, auch wenn dies sein Schwie gersohn, Innenminis­ter Thomas Strobl, sicher genau andersheru­m sehe, sagt er – und lacht. (fer)

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Unser Korrespond­ent Martin Ferber mit Wolfgang Schäuble.

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