Augsburger Allgemeine (Land West)
Brisantes aus Bremen
Tatort: „Nachtsicht“
ARD, Sonntag, 20.15 Uhr
Ein Krimi muss nicht zwangsläufig so ablaufen, dass gestandene und kluge Hauptkommissare bzw. -innen nach nächtelanger Fron einen unbekannten Täter aus der Verdächtigen-Melange fischen. „Nachtsicht“ist so ein Fall. Da werden im Dunkeln junge Männer bei Auto-Crashs überrollt, und das auch noch vor und zurück – weil eine InfrarotKamera die Nachtsicht ermöglicht. Mit Leichenfunden, dass selbst der Pathologe sich übergeben muss.
Dennoch ist „Nachtsicht“von Radio Bremen ein sehenswerter „Tatort“geworden. Weil der TVKrimi sich zu einem Familiendrama auswächst, das die Grenzen dessen, was im „Tatort“üblich ist, überschreitet. Ein diktatorischer Vater, der es doch nur gut meint mit seinem ehemals drogensüchtigen Sohn, der seinerseits als Maler und Tapezierer auch gegen seinen Erzeuger ankämpft. Papa stellt sich selbst ein geordnetes Leben in Kanada