Augsburger Allgemeine (Land West)
DJK stellt Weichen für die Zukunft
Volleyball Die Hochzoller können am Wochenende Meister in der 3. Liga Ost werden, denken aber bereits an die kommende Spielzeit. Der Verzicht auf den Aufstieg muss nicht von Dauer sein
Auf den Aufstieg verzichten die Volleyballerinnen der DJK Hochzoll, das hat der Verein längst bekannt gegeben. An Motivation mangele es dem Drittligisten deshalb jedoch nicht, beteuert Sonja Zellner. Im Gegenteil. Denn die DJK kann in der laufenden Saison weiterhin Großes erreichen. Mit zwei Siegen am Wochenende, zu Hause gegen den VfL Nürnberg (Samstag, 19 Uhr) und beim SV Lohhof 2 (Sonntag, 16 Uhr), kann die Mannschaft von Trainer Nikolaj Roppel die Meisterschaft perfekt machen.
Zellner mutmaßt, gerade die Aussicht auf die Meisterschaft habe die Leistungen zuletzt beeinflusst, diese schwankten gehörig. So macht die Spielerin und Teammanagerin das dünne Nervenkostüm für die jüngste Niederlage gegen Altdorf verantwortlich. Ebenso für die ungewohnten Wackler gegen Chemnitz und Planegg. Als hätte ihr Team Angst vor dem Gewinnen, beschreibt Zellner.
In der dreiwöchigen Spielpause hat der Trainer mit den Spielern in Ruhe darauf hingearbeitet, zur dominanten Spielweise der Vorrunde zurückzukehren. Die DJK hatte die Konkurrenz damals das Fürchten gelehrt, hatte mit beeindruckenden Auftritten die Favoritenrolle in der 3. Liga Ost eingenommen. Wegen des sportlichen Erfolgs musste sich der Verein unausweichlich mit ei- möglichen Aufstieg auseinandersetzen. Anders als ein Jahr zuvor schloss die DJK diesmal die Rückkehr in die Zweitklassigkeit nicht gänzlich aus. „Das gesamte Team, Spieler und Trainer, waren immer in die Überlegungen eingeweiht“, betont Zellner. Man habe sich ernsthaft damit auseinandergesetzt, ob es Sinn mache, fügt sie hinzu. Zwei Arnem gumente gaben letztlich den Ausschlag: Zweifel, sportlich mithalten zu können, und finanzielles Risiko. Ein künftiges, kategorisches Nein bedeute dies nicht, stellt Zellner klar. „Wenn uns jemand Geld geben würde, würden wir das ausprobieren.“Der Verein will sich weiterhin mit einem Aufstieg beschäftigen, will sich informieren und fortbilden.
Voraussetzung bleibt neben den Rahmenbedingungen der sportliche Erfolg. Nach zwei erfolgreichen Runden setzen die Hochzoller in der kommenden Spielzeit auf Bewährtes, das Gerüst bleibt bestehen. Schon jetzt haben Zellner und Co. die Weichen für die Zukunft gestellt. Trainer Roppel, der längst in Augsburg angekommen ist, wird weitermachen. Darauf hat sich der Verein mit ihm verständigt.
Zellner freut sich zudem, dass die Kaderplanung bereits weit fortgeschritten ist. Das liegt vordergründig daran, dass prinzipiell fast alle Spielerinnen weitermachen wollen. Im Konstrukt der DJK Hochzoll gelingt ihnen der Spagat zwischen hochklassigem Sport und Beruf. Lediglich Sandra Thomalla denkt ans Aufhören.
Zunächst steht der erfolgreiche Abschluss der laufenden Saison im Vordergrund. Am Samstagabend steht das letzte Heimspiel und der Abschied von den treuen Fans an. Und am Sonntag eventuell eine kleine Meisterfeier auf der Heimfahrt nach Augsburg.