Augsburger Allgemeine (Land West)
Elias Holl trifft Elias Holl
Städtetour Ein achtjähriger Hesse ist geblendet vom Goldenen Saal. Das liegt nicht nur an seinem Namen
Als der Achtjährige an diesem Morgen in der Redaktion der Augsburger Allgemeinen steht, ist er noch ganz überwältigt vom Goldenen Saal. „Ich fand ihn wirklich wunderschön“, sagt er nach einer Besichtigung und ist überzeugt, dass der Erbauer des Augsburger Rathauses zu Recht ein so berühmter Mann war und ist. Zusammen mit seinen Großeltern Margit und Karlheinz Schreibweis ist der Junge nach Augsburg gereist, um Familie zu besuchen – aber auch um den Mann kennenzulernen, dem er seinen Vornamen verdankt: Elias. Dass der Stadtbaurat von einst auch noch wie er mit Nachnamen „Holl“hieß, ist, wie er sagt, „voll der Zufall“.
Der junge Elias Holl muss in seiner Erzählung nun etwas ausholen. Seine Eltern hätten sich beim American Football in Hessen kennengelernt. Dann sei Mama Andrea mit dem späteren Papa Jörg nach Augsburg gereist, um ihm ihre Heimatstadt zu zeigen. Unter anderem führte das die beiden nach Lechhausen, wo die Mama auf die Luitpoldschule ging. Bei dieser Reise kamen die beiden überein, dass ihr Nachwuchs – sollten sie einmal einen haben – Elias heißen sollte.
Dieser Elias nutzt gerade die Osterferien, um mit seinen Großeltern Augsburg zu besichtigen. Oma und Opa leben in Darmstadt, ihr Enkel im hessischen Münster bei Dieburg. Dort geht er in die zweite Klasse, mag vor allem die Fächer Mathe und Kunst. Weil er sich aber nicht so absolut festlegen will, sagt er: „Eigentlich mag ich alles.“
Der achtjährige Elias ist aber auch sportlich engagiert. Seine Leidenschaft gehört dem Tennis, aber auch dem Skifahren. Auf dem Fußballplatz gibt er den Neuer, steht also im Tor und glänzt laut Opa Schreibweis durch so manche Parade. Schnell kommt das Gespräch auf die Verbindung zwischen Darmstadt und Augsburg beziehungsweise die Schicksalsgemeinschaft auf den hinteren Plätzen der Ersten Liga. Doch in den kommenden Tagen wird die kleine Besuchergruppe daran nicht denken, sondern noch Sehenswürdigkeiten besichtigen. Im Dom seien sie gewesen, der Stadtmarkt stehe noch auf dem Programm.
Ähnlich wie bei den Unterrichtsfächern, will sich Elias Holl noch auf kein Berufsziel festlegen. „Ingenieur“könnte sich der Achtjährige vorstellen, der schon jetzt mit Begeisterung plant, baut und erfindet. Momentan seien es Legosteine, die er zu Kunstwerken verarbeitet. Er erzählt von fliegenden Autos, ausklappbaren Flügeln und so allerlei technischen Finessen.
Voraussichtlich am Freitag wird er wieder heimreisen. Im Gepäck hat er dann so manches Erinnerungsfoto an Elias Holl damals und heute: aus dessen Goldenem Saal oder vor der Stele auf dem HollPlatz hinter dem Augsburger Rathaus. Und erzählen kann Elias dann auch von seinem Besuch bei der Augsburger Lokalpresse.