Augsburger Allgemeine (Land West)
Töpfermarkt kostet erstmals Eintritt
Oberschönenfeld Der Veranstalter muss ein neues Sicherheitskonzept umsetzen und legt die Kosten dafür um
Zusätzlich verbindet ein Shuttlebus das Museum mit dem Bahnhof
Gessertshausen Oberschönenfeld
Ein neues Sicherheitskonzept soll den Ablauf von Großveranstaltungen rund um das Volkskundemuseum in Oberschönenfeld erleichtern. Erstmals gilt es für das Museumsfest am 18. Juni. Weil dazu erfahrungsgemäß aber „nur“zwischen 500 und 1500 Besucher kommen, wie Museumsleiterin Beate Spiegel schätzt, wird die erste wirkliche Bewährungsprobe für das Konzept der Töpfermarkt am ersten Juliwochenende sein. 11 000 Besucher waren im vergangenen Jahr gekommen – und standen damals vor allem am Sonntag rund um den neuen Parkplatz prompt im Stau.
Nun will man mithilfe von Einweisern des Problems Herr werden. Das aber kostet Geld und deshalb will Veranstalter Stephan Lobensteiner auch die Besucher zur Kasse bitten. Zum ersten Mal wird in diesem Jahr der Töpfermarkt am ersten Juliwochenende Eintritt kosten, nämlich drei Euro für jeden Erwachsenen, Kinder bleiben frei. „Ohne diese Einnahmen hätte der Markt nicht mehr stattfinden können“, so Lobensteiner.
Neu für die Besucher ist aber auch, dass die Eintrittskarten gleichzeitig als Lose für eine Tom- bola gelten. Dort gibt es Töpferund Keramikwaren der Aussteller zu gewinnen sowie Gutscheine für die Gastronomie. Zudem kann das Volkskundemuseum Oberschönenfeld ohne weitere Eintrittskosten besucht werden.
Nicht nur die An- und Abfahrt sowie das Parken am Gelände sind Gegenstand des Sicherheitskonzepts, so der Leiter der Gessertshauser Verwaltung, Wolfgang Dietz. Feuerwehrzufahrten, Fluchtwege, der Gebrauch etwa von Gasöfen an den Ständen oder das Szenario eines Brandes im hinteren Bereich des Veranstaltungsgeländes würden ebenfalls behandelt.
Dass bei den Veranstaltungen in Oberschönenfeld jedoch ein erhöhtes Sicherheitsrisiko bestehe, davon geht die Gemeinde Gessertshausen nicht aus. Das neue Konzept hat der Bezirk Schwaben bei einer Fachfirma in Auftrag gegeben. Ein Sicherheitsbeauftragter wird während der Veranstaltung vor Ort sein.
All das ist bei einem runden Tisch nach dem Töpfermarkt 2016 besprochen worden. Ganz wichtig dabei: Wie kommen die Besucher zum Markt und wieder weg? Zwar steht seit dem vergangenen Jahr ein Parkplatz mit bis zu 1000 Stellplätzen bereit. Doch weil damals fast alle Besucher mit dem Auto kamen, standen viele von ihnen lange im Stau. Außerdem, so erinnert sich Wolfgang Dietz, sei der Parkplatz auch nicht ideal genutzt worden.
Die Polizei Zusmarshausen sprach damals von tatsächlich rund 800 Parkplätzen. In diesem Jahr soll deshalb zum ersten Mal ein professioneller Parkdienst mit zehn Einweisern für die ideale Belegung der Stellplätze sorgen. „Das muss nicht mehr die Feuerwehr machen“, so Dietz.
In den Vorjahren waren die Feuerwehren aus den Gessertshauser Ortsteilen durch die Einweisung auf den Parkplatz stark belastet gewesen. Das galt vor allem für die Zeit, in der es den neuen, größeren Parkplatz noch nicht gab. Die Feuerwehr wird jedoch noch die Einweisung auf den Zufahrtsstraßen übernehmen. Dort wird zudem noch einmal speziell auf das geltende Halteverbot hingewiesen, außerdem wird im Bereich Oberschönenfeld das Tempo auf 30 Stundenkilometer beschränkt, so Dietz.
In diesem Jahr wird es zusätzlich, wie schon beim Weihnachtsmarkt, auch zum Töpfermarkt einen Shuttlebusservice geben, der von den Besuchern gratis genutzt werden kann. Er hält am Bahnhof Gessertshausen und fährt dann über den Staudenbahnhof Margertshausen nach Oberschönenfeld und zurück.
Etwa 80 Aussteller werden beim Töpfermarkt in Oberschönenfeld ihre Waren zeigen. Die Palette reicht von Gebrauchsgegenständen bis zu Kunstobjekten. Der Markt findet seit 20 Jahren statt. Er hat am 1. und 2. Juli jeweils von 11 bis 18 Uhr geöffnet.