Augsburger Allgemeine (Land West)
Achterbahn kuriert die Rückenschmerzen
Wirtschaft Firma Gerstlauer bringt Neuheiten auf den Markt
Ausgezeichnet mit dem Bayerischen Staatspreis der Handwerkskammer, der Umzug in das neue Bürogebäude steht kurz bevor – bei der Firma Gerstlauer Amusement Rides in Münsterhausen läuft es rund. Und rund geht es vor allem bei den Fahrgeschäften und Achterbahnen, die Gerstlauer entwickelt und baut. Weltweit ist das Unternehmen mit seinen Attraktionen in Vergnügungsparks anzutreffen. Neu ist neben dem Sky Roller auch der Sky Fly, ein interaktives Fahrgeschäft, bei dem jeder den eigenen Spaßfaktor selbst bestimmen kann.
An zwölf Einzelsitzen sind Flügel angebracht, die richtig eingesetzt für Überschläge sorgen können. Wer gerne eine ruhige Fahrt genießen möchte, muss sich aber gar nicht überschlagen – ohne Betätigen der Flügel ist ein gemütlicher Rundflug ohne eine einzige Drehung möglich. So kann man es ruhig angehen lassen und je nach Lust und Mut die Fahrt bis zum Überschlag steigern. Vor Kurzem wurden je ein Sky Fly an den Hansa-Park bei Hamburg und an den Erlebnispark Tripsdrill ausgeliefert, wie von Geschäftsführer Siegfried Gerstlauer und Erwin Haider, dem Leiter der Abteilung Elektrotechnik, zu hören ist. Auch im Günzburger Legoland kann man sich mit einem Sky Fly vergnügen.
In Tripsdrill saust man schon seit 2013 auch mit der von Gerstlauer gebauten Achterbahn Karacho durch die Luft. Wie in den Medien zu hören und lesen war, soll das Fahren mit der Achterbahn nicht nur großen Spaß bereiten, nein, es soll außerdem auch noch gesund sein. So berichteten mehrere Zeitungen und das Fernsehen von einer Frau aus Böblingen, die das Fahren mit der Achterbahn als wirksame Therapie gegen ihre Rückenschmerzen entdeckt hat. Mindestens einmal pro Woche steigt die Böblingerin in die Bahn Karacho. Mehr als 1000 Mal sei sie bereits gefahren. In einem TV-Beitrag betonte die begeisterte Achterbahnfahrerin, dass sie dadurch fast keine Schmerzmittel mehr benötige.
Siegfried Gerstlauer erzählt, dass er von dieser Geschichte auch aus dem Fernsehen erfahren hat. Er lächelt dabei zufrieden.
In einem anderen Fernsehbericht wurde zudem vor Kurzem ein besonderes Studienergebnis von USForschern erwähnt. Danach fördere das Fahren mit einer Achterbahn das Abgehen von kleineren Nierensteinen. Wenn das nicht ein weiterer Grund ist, sich eine wilde Fahrt mit einer Achterbahn zu gönnen.
Spaß und berufliche Zukunft miteinander verbinden, das lockt manch jungen Mensch nach Münsterhausen zu Gerstlauer, um schon mal bei einem Praktikum in das Unternehmen, das rund 80 Mitarbeiter beschäftigt, hineinzuschnuppern. „Unser jüngster Praktikant war zwölf Jahre alt und kam aus Holland“, erzählt Erwin Haider.