Augsburger Allgemeine (Land West)
Das Flugzeug und der Airbus
Wenn wir es von millionenfachen Urlaubsflügen auf allen Kontinenten nicht besser wüssten, könnte man mutmaßen, Airbus habe sich selbst einen wenig glücksbringenden Namen geschaffen. Alle sagen „der Airbus“, folglich auch „der A400M“oder einfach der Pannenflieger.
Dabei sind ansonsten Flugzeugnamen auf der ganzen Welt weiblich: die Boeing 747, die Dornier, die Antonow, die Cessna oder die G180, ein Geschäftsreisejet aus dem nahen Mattsies bei Mindelheim. Auch Schiffseigner huldigen bei ihrer Namensfindung weltweit der Weiblichkeit und beschwören damit besonderes Glück. Doch deutsche Flugzeugmanager setzen mehr auf Kraftmeierei. Als ein Firmenkonsortium 1969 in München die Panavia Aircraft GmbH gründete, war deren einziges Ziel: der Tornado. Immerhin: die Pa 200, wie sie zunächst hieß, fliegt und fliegt und fliegt. 1986 folgte in Hallbergmoos die Eurofighter Jagdflugzeug GmbH. Schon früh fing die Namenseierei an. European Fighter, dann Eurofighter 2000. Schon die Österreicher kauften nur widerwillig. Die Inder hingegen sind begeistert. Sie kauften das gleiche Flugzeug, aber als die Typhoon. Airbus mischt überall mit. Das Unternehmen weiß dabei um das Namensproblem. Weil man „der Bus“sage, sei zumindest jedem Deutschen auch nur die Bezeichnung der Airbus logisch. Laut einer Presseauskunft des Unternehmens wäre also richtig: der Airbus A400M, falls man an den Hersteller denkt, ansonsten wäre auch die A400M richtig. Vergleichbares gilt für weitere Typen.
Übrigens sagte Airbus zum Großraumtransporter, der lange Zeit regelmäßig zu Premium Aerotec aufs Lechfeld flog, nie „der Beluga“, sondern „die Beluga“. Aber diese Zeit ist hier ja schon vorbei. Wieder Pech.