Augsburger Allgemeine (Land West)
Wer wird Wirt in Gersthofen?
Satire Wer könnte den Strasser kurzfristig über die Runden retten? Wir plädieren für ein gastronomisches Dream-Team aus den Reihen der Lokalpolitik
Gersthofen
So, jetzt ist es passiert: Die Vorzeigewirtschaft steht leer und weit und breit ist kein Rach, Rosin oder sonstiger Küchenretter in Sicht. Die Biergarten-Saison am Rathausplatz droht auszufallen und nun ist Fantasie gefragt. Dabei liegt die Lösung so nah: Sollen doch diejenigen die Suppe auslöffeln, die sie ein Stück weit mit eingebrockt haben. Sie haben Zweifel? Eins steht jedenfalls fest: Gersthofens Stadtrat steckt voller gastronomischer Talente. Deshalb: Lokal-Politiker ab zum Dienst hinter den Tresen.
Und so könnte das StadtratsDreamteam für den Strasser aussehen:
Küche
● Hier müssen Profis ran und damit ist der gelernte Koch Stefan Buck schon mal gesetzt. Als gewiefter Politiker weiß er obendrein ganz genau, wie er wem in die Suppe spucken kann. Gastwirt Öczan Celep (Grüne) steht sonst im Hery-Park am Döner-Spieß, das müsste doch auch im Strasser ein Renner werden. Fürs Kartoffelschälen und Pommes Frittes-Schnitzen ist der KartoffelKrösus Josef Koller zuständig. SPD-Mann Klaus Greiner gilt als Spezialist für Klöße aus seiner fränkischen Heimat und Barbara Lamprecht (Freie Wähler) als Großmeisterin der vegetarischen Küche. Fehlen noch die Männer, die als Küchenchefs die nötige Statur mitbringen, um dieses Team bei Laune zu halten. Nun ist Christian Miller (SPD) zwar Postbote – dennoch führt an ihm ebenso kein Weg vorbei, wie an Michael Fendt (W.I.R.). ● Ausschank Dass Bernhard Happacher ein gutes Bier braut, ist bekannt. Er wird unterstützt von seiner Schwester Brigitte Grohmann (beide Freie Wähler). Dritter im Bunde hinter der Theke ist schließlich Frank Arloth (CSU). Der Spitzenjurist
Wer schenkt im Gasthof Strasser künftig das Bier aus?
wird penibel nachprüfen, ob im Strasser auch tüchtig eingeschenkt wird – woran bei der Besetzung ohnehin aber niemand zweifelt. ● Service Ist natürlich von extremer Wichtigkeit. Hier sind Teamgeist, Flexibilität und Kopfrechnen gefragt, schnell soll es auch noch gehen. Kurzum: Wir plädieren für Stadträtinnen als Service-Kräfte. Angeleitet von Ingrid Grägel könnten Sandra Meitinger, Johanna Oehler (alle CSU) oder Julia Romankiewicz (Pro Gersthofen) die Speisen und Getränke zu den Gästen transportieren. Zur Sicherheit bekommen die Damen einen Mann fürs Grobe zur Seite gestellt. Hier kann es nur einen geben: Den wortgewaltigen Peter Schönfelder (SPD). Für die Sauberkeit der Lokalität zeichnet Günter Eikelmann verantwortlich. Die Begrüßung der Gäste per Handschlag übernimmt Reinhold Dempf (Freie Wähler). ● Vergnügungsausschuss Wer holt die richtigen Künstler und Musiker in den Strasser, damit es dort richtig rund geht? Wir plädieren für ein Quartett aus den Kulturina-Machern Max Poppe und Gerarado Olita (beide CSU), Kol-La-Spielleiter Herbert Lenz (Freie Wähler) sowie Jürgen Schantin (W.I.R.), der beste Verbindungen zur Blasmusik hat. ● Stammgäste Haben zuletzt gefehlt. Weshalb Erscheinen für Stadträte künftig Pflicht ist – auch wenn sie, wie Georg Brem, Alois Pfiffner (beide W.I.R.), Markus Brem (FW) und Martin Ehingen (SPD) aus Hirblingen kommen und lieber im Heimgarten sitzen würden. Anwesenheitspflicht gilt vor allem für die dienstältesten Räte. Denn niemand kann so schön übers Essen meckern wie Karl-Heinz Wagner (CSU), Albert Kaps (Pro Gersthofen) oder Albert Heckl (W.I.R.).
Jetzt braucht man eigentlich nur noch jemand, der die ganze Zeche bezahlt: Mahlzeit, Herr Bürgermeister!