Augsburger Allgemeine (Land West)
Wer schafft den Sprung nach oben?
Kreisklasse Nordwest Der SSV Anhausen hat Matchball. Am letzten Spieltag kann aber noch so einiges passieren. Wer geht in die Relegation?
Landkreis Augsburg
Auch am vorletzten Spieltag der Fußball-Kreisklasse Nordwest ist keine Entscheidung gefallen. Ob im vorgezogenen Spiel am Mittwoch oder am darauf folgenden Sonntag – die Aufstiegsanwärter haben allesamt ihre Aufgaben gelöst. So muss der letzte Spieltag am heutigen Pfingstsamstag der Saison die Entscheidung bringen. Den Matchball hat dabei der SSV Anhausen.
Meisterschaftsendspiel im Waldstadion
Die Truppe von Spielertrainer Josef Guggenberger geht mit einem Punkt Vorsprung auf die punktgleichen Verfolger FC Langweid und TSG Stadtbergen an den Start. Mit einem Sieg gegen den SV Bärenkeller könnte man im Waldstadion die Meisterschaft und den Aufstieg feiern. Für dieses Ziel hat man sich in der Winterpause mit drei Neuzugängen verstärkt (Manuel Degendorfer, Roland Horvath und Michael Mayr) und zuletzt auch den letztjährigen Spielertrainer Martin Weng aktiviert, so lange der als Coach bei den Bundesliga-B-Junioren des FC Augsburg abkömmlich war. Jetzt steht man also vor dem Meisterschaftsendspiel gegen den SV Bärenkeller, der seit neun Spielen ohne Sieg ist.
Die Verfolger haben im Endspurt geschwächelt. Beide Male hieß der Stolperstein TSV Welden. Der FC Langweid hat sich neben einem 0:0 in Westendorf eine 0:1-Niederlage auf dem Theklaberg eingehandelt, die TSG Stadtbergen hat Absteiger ESV Augsburg (1:1) und gegen die Holzwinkeltruppe (3:3) geschwächelt. Um Platz zwei zu erreichen, der zu Relegationsspielen berechtigt, muss der FC Langweid beim TSV Täfertingen gewinnen, für den es um nichts mehr geht. In Langweid will sich Spielertrainer Goran Boric, den es zusammen mit Peter Ferme und Aldin Kahrimanovic zum SC Altenmünster zieht, mit dem Aufstieg verabschieden. Auch die Abteilungsleitung plant für die Kreisliga, hat mit Andreas Thomas und Stefan Winter schon ein neues Trainer-Duo verpflichtet.
Die TSG Stadtbergen hat bei der SpVgg Auerbach-Streitheim die wesentlich schwierigere Aufgabe, denn auch die Remmert-Truppe kann als beste Rückrundenmannschaft noch mit einem Spitzenplatz liebäugeln, falls die vor ihnen stehenden Konkurrenten patzen.
Stadtberger Einspruch ist abgelehnt
Mittlerweile ist der Einspruch der TSG Stadtbergen gegen das vorgezogene Spiel des SSV Anhausen abgelehnt worden. Stadtbergens Trainer Robert Walch ist sich nicht sicher, „ob da alles rechtens ist.“Nach seinem Dafürhalten habe man mit dieser Entscheidung gegen die Spielordnung des BFV verstoßen, die besagt, dass an den letzten beiden Spieltagen grundsätzlich alle Spiele gleichzeitig ausgetragen werden müssen und nicht sollen. „Es geht mir dabei nicht um die TSG Stadtbergen, sondern um alle Mitbewerber“, so Walch, der in Frage stellt, ob die Relegation mit einem Marathon von drei Spielen überhaupt erstrebenswert sei. Der Vizemeister der Kreisklasse Nordwest muss nämlich zunächst den Vize aus der Kreisklasse Süd (Langerringen oder FC Haunstetten) aus dem Weg räumen, um dann gegen den TSV Firnhaberau anzutreten, der schon seit einigen Woche als Vizemeister der Kreisklasse Mitte feststeht. Der Sieger aus dieser Partie trifft dann auf den Sieger des Spieles SC Mühlried (2. KK Aichach) gegen den SV Feldheim oder TSG Untermaxfeld (2. Kreisklasse Neuburg).
„Unter dem Strich sind wir selber schuld“, sagt der TSG-Coach, „wenn wir beim 1:1 beim ESV nicht in letzter Minute einen Elfmeter verschossen, und gegen Welden kurz vor Schluss nach einer 3:1-Führung noch den Ausgleich kassiert hätten, würden wir jetzt oben stehen.“Nichtsdestotrotz werde man in Auerbach einen Sieg anpeilen, um im Falle des Falles die Chance zu nutzen.
Theoretisch könnte auch der TSV Lützelburg noch auf den zweiten Platz vorrücken. In diesem Fall müsste man selbst gegen Herbertshofen gewinnen, von den drei vor Lützelburg liegenden Mannschaften dürfte aber keine gewinnen. Ein Szenario, mit dem man sich aber nicht wirklich beschäftigen will. Der Aufsteiger hat unter der Regie des scheidenden Andreas Lipp so oder so eine grandiose Saison gespielt.