Augsburger Allgemeine (Land West)
Lösungen statt Parolen
Es sind Fakten, die man auch offen aussprechen kann: Bei vielen Formen der Kriminalität ist der Anteil der ausländischen Täter überdurchschnittlich hoch. Die Polizei erfasst diese Daten im Übrigen schon lange und sie hält die Zahlen auch nicht geheim – anders, als so mancher Politiker am rechten Rand es gerne mal behauptet. Entscheidend ist vor allem, was man aus diesen Zahlen macht. Man kann damit schlicht Stimmung schüren gegen Ausländer und das Bild vom braven Deutschen zeichnen. Weiter führt das aber nicht. Lösungen sind wichtig, keine einfachen Parolen. Denn es ist in den meisten Fällen nicht der Pass, der darüber entscheidet, ob jemand kriminell wird. Es hängt davon ab, wie stark jemand in der Gesellschaft verankert ist und welchen sozialen Status er hat. Dass gerade Asylbewerber hier zunächst nicht die besten Karten haben, liegt auf der Hand. Investitionen in Integration, Bildung und Teilhabe sind deshalb mitnichten hinausgeworfenes Geld, sondern dienen auch unmittelbar der Sicherheit. Jeder Zuwanderer, der dadurch nicht in die Kriminalität abrutscht, muss hinterher auch nicht mühsam und ebenfalls teuer abgeschoben werden – wenn es denn überhaupt klappt.
Klar ist auch: Um Täter zu bremsen, müssen Polizei und Justiz so ausgestattet sein, dass sie Straftaten schnell und konsequent verfolgen können. Ganz unabhängig davon, welchen Hintergrund ein Täter hat. Hier gibt es noch Nachholbedarf, auch in Bayern.