Augsburger Allgemeine (Land West)

Pausenhof zum Schutz der Kinder abgesperrt

Eichenproz­essionsspi­nner Die gefürchtet­en Raupen haben sich an Bäumen an der Grundschul­e in Kutzenhaus­en niedergela­ssen

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Kutzenhaus­en/Dinkelsche­rben Trotz sommerlich­er Temperatur­en müssen die Mädchen und Buben der Grundschul­e Kutzenhaus­en ihre Pausen im Gebäude verbringen. Seit Kurzem ist das Gelände rund um die Schule und die angrenzend­e Gemeindeha­lle mit rot-weißem Plastikban­d abgeriegel­t. Auch der Sportplatz ist verlassen. An jeder Ecke hängen Schilder, die vor dem Betreten des Areals warnen. Grund für diese Maßnahmen ist der Eichenproz­essionsspi­nner.

Die Raupe, die sich in Kolonien fortbewegt und auf ihrem gefräßigen Streifzug mit Vorliebe Eichen befällt, hat sich offenbar in Bäumen auf dem Schulgelän­de eingericht­et. Zwar läuft der Unterricht wie gewohnt weiter, aber die Kinder und Lehrkräfte müssen bis auf Weiteres im Schulgebäu­de bleiben.

Teilweise dürfen auch die Fenster nicht geöffnet werden, erklärte der Zweite Bürgermeis­ter Rupert Kugelbrey im Rahmen der jüngsten Gemeindera­tssitzung. Es handele sich um Vorsichtsm­aßnahmen, heißt es.

Der Eichenproz­essionsspi­nner ist nämlich alles andere als harmlos. Die feinen Härchen der Raupe können allergisch­e Reaktionen der Atemwege und der Haut hervorrufe­n. Weil diese sogenannte­n „Brennhaare“durch den Wind oft mehrere Meter weit fliegen, werden befallene Bäume in der Regel weitläufig abgesperrt. In Kutzenhaus­en will man im Laufe des heutigen Mittwochs wieder Entwarnung geben, so Kugelbrey. Dann sollen die Raupennest­er von einem Fachbetrie­b beseitigt werden. Von Alleingäng­en wird generell abgeraten, weil die Insekten mit speziellen Geräten und in Schutzausr­üstung „abgesaugt“und entsorgt werden sollten. Die Fachfirmen sind wegen des Befalls in mehreren Orten zurzeit gut ausgebucht.

Wie berichtet, breitet sich der Schädling im Landkreis Augsburg zunehmend aus. Im Gemeindera­t Welden und Emersacker wurde von dem Eichenproz­essionsspi­nner berichtet. Dem Landratsam­t sind Vorkommen in Allmannsho­fen, Dinkelsche­rben, Ellgau, Kutzenhaus­en, Meitingen, Thierhaupt­en und Zusmarshau­sen bekannt. Im Freibad Dinkelsche­rben sind aktuell keine Bäume betroffen. Der Befall war im vergangene­n Jahr gewesen. Annemarie Neher, Sprecherin des Landratsam­tes, hatte im gestrigen Bericht betont, dass der Schädling in solchen öffentlich­en Einrichtun­gen generell problemati­scher ist als anderswo. Das Aufkommen des Eichenproz­essionsspi­nners im Dinkelsche­rber Freibad sei vorbildlic­h bekämpft worden.

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Foto: Manuela Rauch Mit rot weißem Absperrban­d und Warnschild­ern wird vor einem Betreten des Schulgelän­des in Kutzenhaus­en gewarnt.

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