Augsburger Allgemeine (Land West)
Feiern und Schlemmen wie im Mittelalter
Brauchtum Die Heretsrieder Grundholden feiern ihr 25-Jähriges mit einem historischem Fest
Heretsried
Grundholden – mit diesem Begriff können wohl viele nichts anfangen. Grundholden nannte man im Mittelalter die Bauern, die für ihren Lehensherrn die Felder bewirtschafteten. Als Heretsried 1992 seine 750-Jahr-Feier beging, entstand im Ort die Gruppe Grundholden, die sich mit Traditionen und Geschichte befasste. In selbst genähten historischen Kleidern wurde ein tolles Fest gefeiert. Auf vielen historischen Festen, zum Beispiel in Welden, Zusmarshausen oder Bonstetten sowie beim Kaltenberger Ritterturnier, waren die Grundholden in ihren historischen Gewändern vertreten und präsentierten Dorfleben von anno dazumal – zum Beispiel mit der Baderstube. Was vor 25 Jahren entstand, hat auch heute noch Bestand. Die Grundholden sind aus dem Vereinsleben nicht mehr wegzudenken. Sie backen zum Beispiel jeden Monat in ihrem Backhaus am Feuerwehrhaus frisches Brot. Es wird ein Pizzafest und Advent am Brotbackhaus gefeiert und das Ferienprogramm unterstützt. Jedes Jahr dürfen die Kommunionkinder der Pfarreiengemeinschaft erleben, wie aus Getreide ein duftendes Brot entsteht.
Seit 25 Jahren kümmern sich die Grundholden also um Tradition und Brauchtum in ihrer Heimat. Am Freitag und Samstag, 23. und 24. Juni, soll dies groß gefeiert werden. Und natürlich wird das kein Fest wie jedes andere: Auf dem Sportplatz werden sich die Ortsvereine im Baumstammwerfen und im Sautrogrennen messen. Auch Tanzdarbietungen und historische Musik der Unger-Buam stehen auf dem Programm.
Und das Essen wird – wo sonst? – im Holzbackofen des Vereins zubereitet. Zum Festausklang gibt es ein großes Feuerwerk.